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15 Badetote am Wochenende: So vermeiden Sie Risiken am Wasser

Die Sommertemperaturen laden zum Schwimmen ein. So können Sie Badeunfälle vermeiden.
Die Sommertemperaturen laden zum Schwimmen ein. So können Sie Badeunfälle vermeiden. Copyright  Santi Palacios/AP
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Von Ioannis Karagiorgas & Franziska Müller
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Vergangenes Jahr sind mehr als 400 Menschen beim Baden in Deutschland ertrunken. Allein am vergangenen Wochenende gab es erneut 15 Badetote. So können Sie Risiken am Wasser vermeiden.

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Am vergangenen Wochenende sind mindestens 15 Menschen bei Badeunfällen ums Leben gekommen. "Es war das tödlichste Wochenende in diesem Jahr und eines der tödlichsten der letzten zehn Jahre", sagte DLRG-Sprecher Martin Holzhause dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.

Der Sommer ist nicht nur für seine warmen Temperaturen und lauen Abende, die man beim Grillen draußen verbringen kann, beliebt, sondern läutet mit den ersten heißen Tagen auch die Badesaison ein.

Die sommerlichen Tage locken viele Badegäste an die nächstgelegen Seen und Gewässer. Doch nicht jedes Wasser eignet sich zum Baden und auch das eigene Wohlbefinden muss passen, um beim Schwimmen keine Risiken einzugehen. Worauf es ankommt und wie man Badeunfälle vermeiden kann.

DLRG: So viele Badetote wie seit fünf Jahren nicht mehr

2024 sind 411 Menschen in Deutschland bei Badeunglücken ums Leben gekommen. Es handelt sich um das vierte Jahr in Folge, in denen die Anzahl der Ertrunkenen steigt, zeigt eine Statistik der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) von März 2025.

"Damit zählt diese Statistik erstmals seit 2019 wieder mehr als 400 Opfer", sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt und fügte hinzu: "Dieses Ergebnis sensibilisiert hoffentlich möglichst viele Menschen für die bevorstehende warme Jahreszeit."

411 Menschen sind bei Badeunfällen im Jahr 2024 in Deutschland ertrunken. Seit vier Jahren steigt die Zahl wieder.
411 Menschen sind bei Badeunfällen im Jahr 2024 in Deutschland ertrunken. Seit vier Jahren steigt die Zahl wieder. DLRG

Knapp die Hälfte aller tödlichen Unfälle ereignet sich laut der Analyse der DLRG in den drei Sommermonaten ab Juni. Besonders groß ist der Anteil von älteren Menschen und Männern. Auch Menschen mit Vorerkrankungen sollten mit besonderer Vorsicht baden.

Rund 60 Prozent der Opfer waren älter als 55 Jahre, ergab die Analyse der DLRG. "Hitze und auch der Sprung ins Kühle Wasser können den Körper sehr belasten und zu gesundheitlichen Problem führen, die schnell lebensgefährlich werden", warnt DLRG-Präsidentin Vogt. "Angesichts weiter steigender Temperaturen im Zuge der klimatischen Veränderungen wird die Wahrscheinlichkeit solcher Unfälle womöglich noch zunehmen."

Die Gründe für die steigende Anzahl an Ertrunkenen können unterschiedlich sein. Bei Kindern und Jugendlichen kann es aufgrund von mangelnder Aufsicht zu Unfällen kommen. Auch die Schwimmfähigkeiten von Jugendlichen spielen eine Rolle. Darüber hinaus ertrinken Menschen auch aus Unachtsamkeit, weil sie ihre Fähigkeiten im Wasser überschätzen oder Strömungen in Gewässern falsch einschätzen. Die DLRG warnt zudem vor dem Konsum von Alkohol.

Ertrunken: Mehr Unfälle in Fließgewässern

Rund 90 Prozent der Fälle ereigneten sich in Binnengewässern: In Flüssen und Bächen sind im vergangenen Jahr 161 Menschen ertrunken.

"Die Flüsse, aber auch alle anderen unbewachten Gewässer sollten möglichst gemieden werden. Am sichersten ist das Baden und Schwimmen dort, wo Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer im Notfall direkt vor Ort sind", rät Vogt, die Präsidentin der DLRG.

Die meisten Deutschen sind beim Baden in Fließgewässern ertrunken, aber auch die tödlichen Unfälle an Nord- und Ostsee stellen einen neuen Rekordwert.
Die meisten Deutschen sind beim Baden in Fließgewässern ertrunken, aber auch die tödlichen Unfälle an Nord- und Ostsee stellen einen neuen Rekordwert. DLRG

Auch an den deutschen Meeren, der Nord- und Ostsee kamen mehr Menschen durch Ertrinken ums Leben als jemals zuvor. 30 Personen sind dort 2024 ertrunken. Trotzdem erklärt die DLRG-Präsidentin Vogt "die Freizeit an den Küstenstränden während der Bademonate" für "besonders sicher". Von Anfang Mai bis Ende Spetember werden diese Badestellen täglich von Rettungsschwimmern bewacht. 2024 waren diese in 300 Fällen rechtzeitig zur Stelle.

Auch eine Bilanz der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes in Berlin (DRK) zum vergangenen Saisonende zeigt einen Anstieg um 30 Prozent bei den Einsätzen im Vergleich zum Vorjahr. Sie unterstützten Personensuchen, retten vor der akuten Gefahr des Ertrinkens und leisteten Erste Hilfe.

Baderegeln: So können Unfälle vermieden werden

Auch die Eltern werden zur Vorsicht gemahnt, Kinder in der Nähe von Badeflächen zu beaufsichtigen. Besonders abseits von Stränden wird weniger damit gerechnet, dass Unfälle sich auch im Gartenteich, im Planschbecken oder im Bach hinter dem Spielplatz ereignen können.

Laut den Baderegeln der Wasserwacht ist es wichtig, auf das eigenen Wohlbefinden zu achten. Wer gerade gegessen hat, sollte zunächst eine Verdauungspause einlegen. Ist es besonders heiß, sollte man nicht direkt ins Wasser springen, sondern erst abkühlen, um den Körper auf den Temperaturwechsel vorzubereiten.

Im besten Fall gibt es andere Badende, die zur Hilfe kommen können, falls es trotz aller Vorsicht doch Probleme geben könnte. Schwingt das Wetter um, sollten Badegäste das Wasser sofort verlassen, insbesondere bei Gewitterwarnung.

Urlaub am Meer: Darauf sollten Sie achten

Wer in den Urlaub fährt, will gerne ans Meer - insbesondere in die warmen Länder wie Italien, Kroatien oder Griechenland. Auch im Urlaub gelten die Baderegeln. Bei unbekannten Gewässern ist besondere Vorsicht gefragt. In Griechenland sind 2024 fast 400 Menschen im Meer und in Schwimmbädern ertrunken, darunter fast 300 Personen über 60 Jahre.

Die nationale Gesundheitsbehörde versucht in Zusammenarbeit mit der Nichtregierungsorganisation Safe Water Sports, die Öffentlichkeit über Sicherheitsregeln aufzuklären. Ertrinken ist die zweithäufigste Todesursache bei Kindern zwischen dem Säuglingsalter und 14 Jahren. In Griechenland fehlen darüber hinaus flächendeckend Rettungsschwimmer, die im Ernstfall eingreifen können.

Im Jahr 2024 kamen 395 Menschen in Gewässern ums Leben, die meisten davon auf dem Meer. 68 Prozent der Todesopfer waren Männer. In den vergangenen fünf Jahren war der einzige Rückgang der Todesfälle im Jahr 2020 zu verzeichnen. Im Jahr der Pandemie gab es keine Touristenströme auf die Insel.

Das größte Problem stellt jedoch die Altersgruppe der über 70-Jährigen dar. Im Jahr 2024 entfielen 254 der 388 Todesfälle auf diese Altersgruppe. Die griechischen Behörden bieten den Bürgern häufig Kurse zur Ersten Hilfe und Wiederbelebung von Ertrinkungsopfern an. Die ersten Minuten, nachdem Menschen aus dem Wasser gezogen wurden, sind entscheidend. In Kampagnen stehen immer wieder besonders die älteren Menschen im Fokus.

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