Subtropische Winterspiele in Sotschi: "Es gibt ausreichend Schnee"

Subtropische Winterspiele in Sotschi: "Es gibt ausreichend Schnee"
Von Euronews
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Die Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi sind mit einer pompösen Zeremonie eröffnet worden. Nach dem in den Medien monatelang über Kostenexplosionen, Homophobie und Terrorwarnungen berichtet wurde, soll es in den kommenden 17 Tagen um den Sport gehen. Doch auch bei der kostspieligen Feier zu Beginn der Spiele gab es eine kleine Panne: Eine riesige künstliche Schneeflocke verwandelte sich nicht wie geplant in einen der fünf olympischen Ringe. Die Zuschauer mussten deshalb mit vier Ringen und einer Flocke zufrieden sein.

Zur Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Sotschi haben wir mit unserem Korrespondenten vor Ort, Denis Loctier, gesprochen.

Andrei Belkevich, euronews:
Wir alle haben die Vorbereitungen für Olympia verfolgt. Rekordsummen wurden ausgegeben. Welchen Eindruck haben Sie: Was ist das Ergebnis der Anstrengungen? Ist die Stimmung in Sotschi festlich? Gibt es bei diesen Olympischen Spielen etwas Neues zu sehen?

Denis Loctier:
Es herrscht überall in dieser großen, ausgedehnten Stadt eine feierliche Stimmung. Sotschi erstreckt sich entlang der Küste am Schwarzen Meer. Die Stadt besteht aus mehreren Vierteln, die sich aneinanderreihen. Im Gegensatz dazu befinden sich die Sportstätten auf dem olympischen Gelände und die in den Bergen mehr oder weniger auf einem Platz. Das ist eine der Besonderheiten bei diesen Olympischen Spielen: ein kompaktes Gebiet, das leichter kontrolliert und geschützt werden kann. Dort finden auch alle Partys statt.

Eine weitere Besonderheit sind die bewachten Straßen. Es gibt nicht nur Polizeistreifen, sondern auch Truppen aus Kosaken – sie sind ein Markenzeichen des russischen Südens und sollen dabei helfen, die Sicherheit zu gewährleisten.

euronews:
Über das Thema Sicherheit wurde wegen der Terrorangriffe im Vorfeld der Spiele viel gesprochen. Gibt es in Sotschi Anzeichen von Bedrohung? Oder haben die Sicherheitskräfte die Stadt fest im Griff und wenn ja – macht das den Bewohnern, Besuchern und Journalisten das Leben schwer?

Loctier:
Ehrlich gesagt hatte ich damit gerechnet, dass man davon mehr mitbekommen würde. In den vergangenen Tagen habe ich von besonderen Sicherheitsvorkehrungen nichts bemerkt. Natürlich gibt es die Patrouillen, die vor allem entlang der Strecke stehen, an der die Staffelläufer mit dem olympischen Feuer vorbeikamen. Außerdem wird die Transportinfrastruktur kontrolliert – ein sensibles Ziel für Terroristen in Russland.
Aber davon abgesehen merkt man nicht viel von den Sicherheitsvorkehrungen. Es kann natürlich sein, dass das, was wir auf den Straßen sehen, nur die Spitze des Eisbergs ist. Die russischen Behörden haben offensichtlich Verständnis dafür, dass die Olympia-Gäste sich nicht fühlen wollen, als wären sie in einem Anti-Terror-Camp gelandet.

euronews:
Lassen Sie uns zum Abschluss über das Wetter reden. Die Olympischen Winterspiele werden zum ersten Mal in den Subtropen ausgetragen. Es gab Befürchtungen, dass der Schnee nicht reicht. Wie ist die Lage?

Loctier:
Vom berühmten russischen Winter merkt man hier in Sotschi nichts. Die Stadt ist ein Badeort und für ihre Plätze zum Sonnenbaden am Schwarzen Meer bekannt. Trotzdem laufen die Spiele bisher ohne größere Pannen ab.

Auf den Skipisten in den Bergen, dort wo die Freiluft-Wettkämpfe stattfinden, ist es kalt genug. Es gibt ausreichend Schnee. Die Pisten haben eine gute Qualität.
Unten an der Küste steigen die Temperaturen tagsüber bis auf 12 Grad Celsius und die Sonne scheint oft. Dort gibt es überdachte, klimatisierte Sportstätten.

Das warme und sonnige Klima in Sotschi ruiniert die Spiele nicht. Im Gegenteil, sie werden dadurch angenehmer.

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