Hinter den Kulissen des Jemen-Konflikts: Das Kräftemessen des Iran und Saudi-Arabiens

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Von Euronews
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Bomben fallen auf die historische Altstadt von Jemens Hauptstadt Sanaa, von der UNESCO als Weltkulturerbe klassifiziert. Dies ist das Offensichtliche, das die Welt von dem Konflikt im Jemen fast tägli

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Bomben fallen auf die historische Altstadt von Jemens Hauptstadt Sanaa, von der UNESCO als Weltkulturerbe klassifiziert. Dies ist das Offensichtliche, das die Welt von dem Konflikt im Jemen fast täglich sieht. Doch hinter den Kulissen messen zwei Supermächte der Region ihre Kräfte: der Iran und Saudi-Arabien.

Der vom sunnitischen Saudi-Arabien angeführten Militiärallianz gelang es trotz der seit Monaten andauernden Luftangriffe bisher nicht die schiitischen Huthi-Rebellen zu besiegen. Diese wiederum sollen vom Iran militärisch unterstützt werden. Vorwürfe, die das schiitische Land immer wieder zurückwies.

Auf dem Feld liefern sich die schiitischen Rebellen weiter Kämpfe mit sunnitischen Stämmen, Anhängern des nach Saudi-Arabien geflohen sunnitischen Präsidenten Abdal Rabbo Mansur Hadi, die auch von Dschihadisten des IS unterstützt werden.

Die dem zadistischen Glauben angehörenden Huthi aus dem Norden des Landes sind de facto die Machthaber des Jemen, seit sie im September die Hauptstadt besetzt, den sunnitischen Präsidenten abgesetzt haben und heute den größten Teil des Jemen kontrollieren.

Das Land droht im Chaos zu versinken. Keine ganz neue Situation für den Jemen: Im Zuge der Proteste in der Arabischen Welt kommt es 2011 auch im Jemen zu einem Aufstand gegen den seit der Vereinigung des Landes 1978 regierenden Diktator Ali Abdallah Salih. Salih flieht nach Saudi-Arabien und tritt zurück. Bereits in diesem Konflikt spielte Saudi-Arabien den Vermittler und nutzte seinen starken Einfluss in der Region.

In einer arabischen Welt, die von Sunniten dominiert wird – etwa 80% der Muslime sind Sunniten- ist es für den schiitischen Iran von großem Interesse seinen Einfluss in Ländern wie dem Jemen oder Syrien mit einer gemischten sunnitischen und schiitischen Bevölkerung auszudehnen. Für das sunnitische Saudi-Arabien wiederum ist es wichtig, seinen Einfluss nicht zu verlieren.

Der Jemen wird also zum Schachbrett eines geopolitischen Konfliktes in der Region. Je nachdem wie die Partie ausgehen wird, könnten sich die Machteinflüsse hier verschieben. Im Moment jedenfalls sind die Friedensverhandlungen ins Stocken geraten und das Kräftemessen geht weiter.

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