Sorge um Erspartes: Griechen heben massenhaft Bargeld ab

Sorge um Erspartes: Griechen heben massenhaft Bargeld ab
Von Alexandra Leistner
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Die Griechen wappnen sich für den Ernstfall: Sie überweisen große Summen ins Ausland oder heben ihr Erspartes in bar ab. Allein am Donnerstag zogen

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Die Griechen wappnen sich für den Ernstfall: Sie überweisen große Summen ins Ausland oder heben ihr Erspartes in bar ab. Allein am Donnerstag zogen sie mehr als eine Milliarde Euro von ihren Konten ab.

euronews-Reporterin Symela Touchtidou in Athen: “Die Sorge in der griechischen Bevölkerung wächst weiter nachdem es beim Euro-Gruppen Treffen am Donnerstag in den Verhandlungen keinen Fortschritt gab. Seit dem frühen Morgen bilden sich nun Schlangen vor den Banken und Bankautomaten”.

“Ich bin heute Morgen gekommen, um 16.000 Euro abzuheben”, erklärt ein Mann. “Doch man hat mir nur 2.000 Euro ausgezahlt. Also bin ich ein zweites Mal hingegangen und sie haben mir gesagt, ich solle am Montag kommen, um den Rest abzuheben”. “Natürlich heben wir unser Geld ab…Unsicherheit, Angst… Ich hab nicht alles auf einmal abgehoben, ich mache das nach und nach”, sagt ein anderer.

Schon am Wochenende droht den Banken das Geld auszugehen. Ob sie am Montag öffnen können sei nicht sicher, soll ein EZB-Direktoriumsmitglied bei den Verhandlungen am Donnerstag gesagt haben.

Die Griechen befürchten, dass es in der kommenden Woche zu neuen Regelungen für Bargeldauszahlungen kommen könnte. “Ich bin nervös, jeder ist nervös, keine Frage…aber was soll man machen? Sagen wir, du hast zwei- fünftausend oder gar zehntausend Euro, wo willst du mit dem Geld hin? Es mit nach Hause nehmen und unter der Matratze verstecken? Damit man mich dann in meiner Wohnung umbringt?”

Die Zeit für eine Einigung drängt. Am 30. Juni muss Athen 1.6 Milliarden Euro an den IWF zurückzahlen, die es nach eigenen Angaben nicht hat. Zudem läuft Ende des Monats das EU-Hilfsprogramm für Griechenland aus. Für Montag wurde ein Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs in Brüssel einberufen. Dann könnte sich entscheiden, ob Griechenland in der Währungsunion bleibt oder nicht.

Seit vergangenem Donnerstag war in Griechenland zum ersten Mal mehr Geld im Umlauf als in den Banken:

Greece is already a cash economy. Barclays chart: pic.twitter.com/astON2TnkG

— Tracy Alloway (@tracyalloway) June 19, 2015

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