Ohne kneifende Sanktionen soll ein frischer Wind durch Irans Wirtschaft wehen. Darauf hoffen in Teheran viele, die in den vergangenen Jahren unter
Ohne kneifende Sanktionen soll ein frischer Wind durch Irans Wirtschaft wehen. Darauf hoffen in Teheran viele, die in den vergangenen Jahren unter den Einschränkungen litten, die der Islamischen Republik auferlegt worden waren.
Auch Irans Präsident Hassan Rohani ritt die Euphoriewelle: “Der heutige Tag ist ein Neubeginn”, sagte er. “Der Beginn einer besseren Zukunft für unsere jungen Leute und der Beginn der Weiterentwicklung unseres geliebten Irans.”
Mindestens 90 Milliarden Euro iranischen Vermögens schlummern auf ausländischen Konten. Im Rahmen der Sanktionen waren diese Gelder gesperrt worden, nun hoffen die Iraner auf einen Aufschwung.
Natürlich könne dies ein Neubeginn sein, so ein Iraner. “Unsere Ölförderung und letztlich auch unsere Wirtschaft werden sich ändern. Soweit ich weiß, sind die europäischen Ländern bereit, im Iran zu investieren, das wird das Land voranbringen.” Und ein Landsmann meint: “Keiner würde Verhandlungen ohne Absicht beginnen. Natürlich wollen die, dass auch ihre Länder profitieren. Aber klar, das ist sicher sehr gut für uns.”
Die Sanktionen haben Irans Wirtschaft in die Knie gezwungen, bei ausländischen Investoren macht sich nun Goldgräberstimmung breit. Nach Angaben der Organisation erdölexportierender Länder schlummern im iranischen Boden die drittgrößten Ölvorkommen der Welt.
“Wenn man die Aufhebung von Sanktionen nicht nur in der Ölwirtschaft, sondern in der gesamten Energiebranche betrachtet, sieht man, dass viel Geld in den einheimischen Markt zurückfließen wird”, sagt der Finanzanalyst Jeremy Stretch von der Canadian Imperial Bank of Commerce. “Das Aufheben von Sanktionen kann auch Investitionen aus dem Ausland auf den Weg bringen – die werden meiner Ansicht nach sehr bedeutsam sein.”
Das iranische Ölministerium ließ verlauten, die Islamische Republik beabsichtige, nach der Aufhebung der Sanktionen die Ölexporte auf 2,3 Millionen Barrel pro Tag zu verdoppeln. Iran-Experte Eldad Pardo von der Universität Jerusalem ist skeptisch:
“Der Iran wird in der Lage sein, mehr Öl und Gas zu exportieren, zahlreiche Sanktionen werden aufgehoben”, so Pardo. “Durch diese Einigung wird der Iran seine Atomindustrie ausbauen können. Ich glaube, dass der Iran in zehn bis 15 Jahren eine Atommacht sein wird.”