Die einseitig von Saudi-Arabien verkündete Waffenruhe im Jemen steht kurz nach ihrem offiziellen Beginn offenbar schon wieder vor dem Scheitern
Die einseitig von Saudi-Arabien verkündete Waffenruhe im Jemen steht kurz nach ihrem offiziellen Beginn offenbar schon wieder vor dem Scheitern.
Jüngsten Berichten zufolge setzte die saudisch geführte Koalition ihre Luftschläge nach Angriffen seitens der Huthi-Rebellen bei Aden am Montag fort. Hilfsorganisationen zufolge waren auch bei Sanaa am Montag Explosionen wie von Luftschlägen zu hören. Am Boden gab es vielerorts erneut heftige Gefechte.
Die Huthi-Rebellen hatten sich am Sonntag der Feuerpause verweigert – laut einer Twitter-Nachricht, weil damit nur Al-Qaida und der IS-Miliz gedient sei.
Die saudisch geführte Militärkoalition wollte ihre Luftschläge ab Sonntagnacht fünf Tage lang einstellen, um humanitäre Hilfe ins Land zu lassen. Der Bevölkerung im Kreuzfeuer mangelt es am Nötigsten, örtlichen brechen Seuchen aus. Seit März sind nach UN-Angaben mehr als 3000 Menschen wegen des Konflikts gestorben – über die Hälfte von ihnen Zivilisten.
“Sie haben Frauen und Kinder getötet, Jung und Alt”, so ein Bewohner von Moka, wo die Zahl der Todesopfer eines saudischen Luftangriffs am Samstag laut lokalen Medien inzwischen auf 80 stieg. “Was haben diese unschuldigen Menschen verbrochen? Hier gibt es keine Huthis und keine Militärbasen. Hier ist gar nichts.”
Saudi-Arabien selbst schickte schon am Freitag ein Flugzeug mit 12 Tonnen medizinischen Hilfsgütern in die Stadt Aden. Doch der Zugang von internationalen Hilfsorganisationen zu anderen Landesteilen bleibt ein ungelöstes Problem.