Israels Regierung verurteilt "Terror" durch Siedler

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Empörung nach Tod eines palästinensischen Kleinkindes bei Brandanschlag

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Bei einem Brandanschlag im Westjordanland ist ein 18 Monate altes palästinensisches Kleinkind getötet und seine Familie schwer verletzt worden. Laut israelischen Medien schweben die Eltern noch in Lebensgefahr. Hinter der Tat vermuten die israelischen Sicherheitsbehörden militante Siedler.

Nach Angaben der israelischen Armee kamen mindestens zwei
Vermummte am frühen Morgen in das Dorf Duma zwischen Nablus und
Ramallah. Die Täter beschmierten zwei Häuser mit hebräischen Graffiti und warfen Brandbomben in die Gebäude. Laut der Armee suchten derzeit mehrere Infanterie-Einheiten nach den Tätern.

“Es ist ein Kriegsverbrechen und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit”, sagte Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas in Fernsehen. “Wir werden nicht schweigend herumsitzen. ““Solange die Siedlungen ausgeweitet werden”:http://de.euronews.com/2015/07/29/israel-netanjahu-erlaubt-bau-von-300-wohneinheiten-in-beit-el/ und die Besatzung existiert, wird es solche Verbrechen geben. Wir bereiten eine Akte zu diesem und anderen Verbrechen vor und werden damit zum Internationalen Strafgerichtshof gehen. Und niemand wird daran hindern.”

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu schrieb, er sei schockiert. Israels Staatspräsident Reuven Rivlin kommentierte in einer Mitteilung an arabische Medien, Israel habe jüdischen Terrorismus bislang offenbar nicht genug geahndet.

“Israel verurteilt die Gräueltat vom heutigen Morgen, entschieden”, teilte Regierungssprecher Mark Regev mit. “Das ist inakzeptabel. Wir haben die Tat offiziell als Terrorakt eingestuft. Wir werden den Terrorismus bekämpfen, wir werden ihn besiegen und wir werden die Verantwortlichen dieser Gräueltat zur Rechenschaft ziehen.”

B’Tselem, eine israelische Menschenrechtsorganisation, warf den israelischen Behörden vor, Palästinenser nicht genug vor Siedlerangriffen zu schützen.

Die radikal-islamische Hamas rief am Freitag zu einem “Tag der Wut”
auf. In Jerusalem wurden deshalb die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Dort und im Westjordanland kam es zu vereinzelten Zusammenstößen zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern.

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