Der SPD-Politiker Egon Bahr ist mit 93 Jahren an Herzversagen gestorben. Das bestätigte am Donnerstag ein Parteisprecher auf Anfrage der Deutschen
Der SPD-Politiker Egon Bahr ist mit 93 Jahren an Herzversagen gestorben. Das bestätigte am Donnerstag ein Parteisprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Bahr galt als Baumeister der deutschen Ostpolitik. Die Karriere des 1922 im thüringischen Treffurt geborenen SPD-Politikers war eng mit dem ersten SPD-Bundeskanzler Willy Brandt (1969-1974) verknüpft.
Mit Moskau und Warschau verhandelte Bahr über Verträge zu einem Gewaltverzicht und zur Normalisierung der Beziehungen. Außerdem suchte er die Annäherung an die DDR, um die deutsch-deutschen Verhältnisse zu verbessern. Er wirkte unter anderem als Staatssekretär im Bundeskanzleramt.
Im Jahr 1972 wurde er Bundesminister für besondere Aufgaben. Nach dem Rücktritt Brandts im Jahr 1974 wurde Bahr unter Nachfolger Helmut Schmidt Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Im Jahr 1984 wurde er zum Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg ernannt.
Erst Ende Juli war Bahr noch in Moskau gewesen und hatte sich dort zusammen mit dem Ex-Sowjetpräsidenten Michail Gorbatschow für ein Ende der Entfremdung zwischen Deutschland und Russland in der Ukrainekrise ausgesprochen.
“Mit großer Bestürzung und tiefer Trauer haben wir in der letzten Nacht vom Tode Egon Bahrs erfahren”, sagte SPD-Parteichef Sigmar Gabriel. Er würdigte Bahr als einen “großen Vordenker mit einzigartiger politischer Tatkraft”. (mit dpa)
Wir trauern um Egon #Bahr, einen mutigen, aufrichtigen und großen Sozialdemokraten. Egon, wir werden dich vermissen! http://t.co/20ldK12yDs
— SPD Parteivorstand (@spdde) 20. August 2015
In Erinnerung an Egon Bahr. Ein Nachruf http://t.co/1dTXLvToHapic.twitter.com/e6LbAgM7Lx
— tagesschau (@tagesschau) 20. August 2015