Vom väterlichen Berater zum ärgsten Widersacher: Der frühere malaysische Ministerpräsident Mahathir Mohamad (1981 – 2003) ist im Korruptionsskandal
Vom väterlichen Berater zum ärgsten Widersacher: Der frühere malaysische Ministerpräsident Mahathir Mohamad (1981 – 2003) ist im Korruptionsskandal um den aktuellen Regierungschef Najib Razak zu einem Wortführer der Opposition geworden.
Wie schon am Vortag ignorierten der 90-Jährige und zehntausende Protestierende das Demonstrationsverbot in der Hauptstadt Kuala Lumpur.
Gelb ist die Farbe der Oppsotionsanhänger
Malaysia protest enters second day http://t.co/r1oUYE2zlR
— Ivan Saputra ☀ (@Ivantastics88) August 30, 2015
Mahathir Mohamad forderte offen den Rücktritt des Regierungschefs:
“Es gibt keine Regeln für Gesetze. Für das Volk besteht die einzige Möglichkeit der Rückkehr zum alten System in der Entfernung des Ministerpräsidenten aus seinem Amt. Und um das zu erreichen, müssen die Menschen die ganze Kraft und Macht des Volkes an den Tag legen.”
Mohamad galt als enger Vertrauter und Berater von Razak auf dessen Weg zum Spitzenpolitiker. Die Abkehr erfolgte nach der Enthüllung von dubiosen Millionensummen auf Razaks Konten. Die Beträge wurden von der Antikorruptionsbehörde als “legitime Wahlkampfspende aus Nahost” deklariert.
Ein Demonstrant gab sich kämpferisch:
“Wir wollen hier die enorme Macht des Volkes zeigen. Es wird sich vielleicht nicht sofort etwas ändern, aber wir haben den Startschuss gegeben.”
Taschenaufdruck: “Mein Ministerpräsident ist mir peinlich
As far as political tote bags go, this is excellent. Works in most countries too… #Malaysia#Bersih4pic.twitter.com/8mScdNmXDS
— Anna Sulan Masing (@Annasulan) August 30, 2015
Bei Protesten gegen Najib Razak wurden landesweit mindestens ein Dutzend Demonstranten vorübergehend festgenommen.
Razak selbst bestritt jegliches Fehlverhalten im Rahmen der Affäre.
Die Nichtregierungsorganisation Transparency International erklärte, Malaysia stecke in einer Korruptionskrise.
Die Unabhängigkeit der Antikorruptionsbehörde und der Gerichte müssten gestärkt werden.