30 Jahre nach "Rainbow-Warrior"-Anschlag: Geheimdienstmann entschuldigt sich

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Von Euronews
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Gut dreißig Jahre ist es her, dass französische Geheimdienstler die “Rainbow Warrior” versenkten. Das Schiff gehörte der Umweltorganisation

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Gut dreißig Jahre ist es her, dass französische Geheimdienstler die “Rainbow Warrior” versenkten.

Das Schiff gehörte der Umweltorganisation Greenpeace und lag am 10. Juli 1985 im Hafen von Auckland in Neuseeland.

In der Südsee wollte Greenpeace unter anderem gegen die französischen Kernwaffenversuche auf dem Mururoa-Atoll protestieren.

Er wolle sich für den Anschlag auf das Schiff entschuldigen; er bereue das, sagt nun Jean-Luc Kister: Er brachte damals mit einem anderen Kampfschwimmer des Geheimdiensts GDSE zusammen die Sprengsätze an.

Kister, heute 63 Jahre alt, äußert sich auf der französischen Nachrichtenwebseite
Mediapart ebenso wie im neuseeländischen Fernsehen TVNZ.

Die Mediapart-Webseite ist nur für Abonnenten; das Video des Gesprächs mit Kister ist im Netz aber zugänglich:

Kister nennt den Einsatz gegen die “Rainbow Warrior” unverhältnismäßig und letztendlich einen Fehlschlag.

Sie hätten als Soldaten aber den Befehl ausführen müssen. Ziel sei jedoch gewesen, so Kister, dass niemand verletzt werde.

Trotzdem wurde bei dem Anschlag auf das Schiff Fernando Pereira getötet, ein Greenpeace-Fotograf an Bord.

Endlich habe sich mal jemand entschuldigt, sagt Bunny McDiarmid von Greenpeace in Neuseeland; aber erst nach dreißig Jahren, und zur Rechenschaft sei nie jemand gezogen worden.

Etliche Leute hätten in der Nacht damals auf dem Schiff geschlafen, und das hätten die Täter auch gewusst, so McDiarmid weiter: Es werde immer noch kräftig vertuscht und gelogen.

Von dem Geschehen 1985 berichtet in einem Greenpeace-Video auch der damalige Schiffskapitän Peter Willcox:

Zwei Geheimdienstler, Alain Mafart und Dominique Prieur, wurden damals festgenommen; sie hatten sich als Urlauberpärchen aus der Schweiz ausgegeben – Sophie und Alain Turenge.

Neuseeland verurteilte sie zu zehn Jahren Gefängnis, sie kamen dann aber in französische Haft und wurden nach knapp drei Jahren freigelassen.

Charles Hernu, damals Frankreichs Verteidigungsminister, bestritt erst eine französische Verwicklung in den Anschlag: Kurz darauf wurde diese aber bekannt, nach zwei Monaten musste er zurücktreten.

Später entschuldigte sich Frankreich und zahlte 6,5 Milliarden US-Dollar Entschädigung. Die Kernwaffenversuche hörten 1996 auf.

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