Treffen mit Erdogan: Merkel buhlt in Flüchtlingskrise um Kooperation der Türkei

Treffen mit Erdogan: Merkel buhlt in Flüchtlingskrise um Kooperation der Türkei
Copyright 
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Für Hilfe in der Flüchtlingskrise hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel der Türkei finanzielle Unterstützung und eine erleichterte Einreise

WERBUNG

Für Hilfe in der Flüchtlingskrise hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel der Türkei finanzielle Unterstützung und eine erleichterte Einreise ihrer Bürger in die EU in Aussicht gestellt.

Nach ihrem Treffen mit Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan zeigte Merkel sich optimistisch, dass eine Lastenteilung in der Flüchtlingskrise erreicht werden könne.

Kanzlerin #Merkel nach Gespräch mit Präs. RT_Erdogan</a>: Mehr Legalität + Lastenteilung in der Flüchtlingsfrage (BPA). <a href="http://t.co/EA7ZHHpT78">pic.twitter.com/EA7ZHHpT78</a></p>&mdash; Steffen Seibert (RegSprecher) October 18, 2015

Im Gegenzug für eine Visa-Liberalisierung erwarte sie von Ankara eine schnellere Einführung des Rückübernahmeabkommens,

Die Gespräche seien «sinnvoll» und «erfolgreich» gewesen. Das gemeinsame Ziel sei die Steuerung der Migration.

Die Türkei ist das wichtigste Transitland für Flüchtlinge und Migranten auf dem Weg in die EU.

Das Land hat nach offiziellen Angaben aus Ankara 2,5 Millionen Schutzsuchende alleine aus Syrien und dem Irak aufgenommen.

Merkel sagte:

“Das Rücknahmeabkommen gilt ja bereits, aber es gilt nicht für die Angehörigen von Drittstaaten. Man würde jetzt eine zeitliche Parallelität schaffen zwischen der Liberalisierung der Visaregelungen und diesem Rücknahmeabkommen für Angehörige von Drittstaaten”

Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davotoglu erklärte:

“Wir sind bereit gegen illegale Migration und gegen Schlepperbanden zu kämpfen, die Menschen ausbeuten. Die Türkei ist in dieser Beziehung zu jeglicher Art von Kooperation bereit.”

Davutoglu würdigte die «mutige Vorgehensweise» Merkels in der Flüchtlingsfrage. Damit könne kein einziges Land alleine fertig werden.

Bislang sei die Türkei im Stich gelassen worden.

Dr. Enes Bayraklı von der Türkisch-Deutschen Universität:

“Meiner Meinung nach wird es keine entscheidenden Vorwärtsschritte geben zwischen der Türkei und Europa. Europa glaubt immer noch, dass die Krise mit der Zahlung von fünf Milliarden Dollar oder drei Billionen Euro gelöst werden kann.”

euronews-Korrespondent Bora Bayraktar kommentierte in Istanbul:

“Es scheint, als ob die Flüchtlingskrise die Türkei und Deutschland nach Jahren der Eiszeit wieder näher zusammenbringt.
Merkels Kurzbesuch hat den Grundstein für eine neue Ära der Zusammenarbeit gelegt.”

Watch live the press conference of Angela Merkel and Ahmet Davutoglu in Istanbul http://t.co/cnHqKpaYVQpic.twitter.com/9ioW6ealG4

— euronews (@euronews) October 18, 2015

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Was die Wiederwahl von Erdoğan für die Türkei und den Westen bedeutet

"Wieder stolz sein": Gewinnt Rechtspopulistin Präsidentschaftswahl in Nordmazedonien?

Besonderheit im italienischen EU-Wahlkampf: die Parteien und ihre Logos