Türkisches Gericht verurteilt 244 Gezi-Demonstranten zu Haftstrafen

Mehr als zwei Jahre nach den regierungskritischen Gezi-Protesten in der Türkei hat ein Gericht 244 Demonstranten zu Haftstrafen verurteilt. Das Strafmaß zwischen zwei und vierzehn Monaten wurde zum Teil auf Bewährung ausgesetzt oder in Geldbußen umgewandelt. Kritiker warfen der Justiz einen politisch motivierten Prozess vor.
Die Staatsanwaltschaft hatte den Angeklagten unter anderem Verstöße gegen das Versammlungsrecht, Widerstand gegen die Staatsgewalt und Beschädigung von öffentlichem Eigentum vorgeworfen.
Die Proteste im Jahr 2013 hatten sich zunächst gegen die Bebauung des istanbuler Gezi-Parks gerichtet und waren dann zu landesweiten AKP-kritischen Protesten umgeschlagen. Sieben Menschen kamen ums Leben, darunter vier laut Amnesty International durch Polizeigewalt. Zahlreiche Menschen wurden verletzt.