Nach der Rückeroberung der strategisch wichtigen Stadt Sindschar im Nordirak aus Händen der IS-Dschihadisten haben die Kurden acht Massengräber
Nach der Rückeroberung der strategisch wichtigen Stadt Sindschar im Nordirak aus Händen der IS-Dschihadisten haben die Kurden acht Massengräber entdeckt. In dem ersten Grab, das geöffnet wurde, befanden sich die sterblichen Überreste von 78 älteren Frauen, in einem zweiten zwischen 50 und 60 Leichen von Männern, Frauen und Kindern.
Die IS-Dschihadisten hatten im Sommer 2014 Sindschar überrannt. Mehrere zehntausend Menschen waren vor ihnen geflohen. Viele Angehörige der jesidischen Minderheit wurden getötet oder versklavt, Frauen vergewaltigt. Die Dschihdisten verfolgen die Jesiden als “Teufelsanbeter”.
In den Gebieten nördlich des Sindschargebirges, die im Dezember vergangenen Jahres aus den Händen der IS-Dschihadisten zurückerobert worden waren, wurden bereits mehrere Massengräber entdeckt.
Gerichtsmediziner sollen die Gräber untersuchen und Beweise für eine Anklage wegen Völkermordes sammeln.
Rund 2.000 jesidische Frauen sollen sich noch in der Gewalt der IS-Dschihadisten befinden.
Am Freitag hatten Peschmerga das Stadtzentrum von Sindschar eingenommen. An der Eroberung waren auch jesidische Kämpfer beteiligt. Sindschar ist das Zentrum der Jesiden.