Süd- und Nordkorea: Propagandaschlacht an der Grenze

Süd- und Nordkorea: Propagandaschlacht an der Grenze
Von Euronews mit dpa, reuters, afp, sipri
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Mit Popsongs und Propaganda aus Lautsprecheranlagen an der Grenze drückt Südkorea seinen Unmut über Nordkoreas vermeintlichen Test einer Wasserstoffbombe aus.

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Als Reaktion auf Nordkoreas vermeintlichen Test einer Wasserstoffbombe hat Südkorea die Propaganda-Lautsprecheranlagen an der Grenze wieder eingeschalten.

An elf Stellen hallen seit zwölf Uhr Ortszeit (vier Uhr MEZ) wieder antikommunistische Parolen und Popsongs gen Norden.

Südkorea muss doch nur David Hasselhoff auflegen, dann fällt der Grenzzaun.
Oder er wird 10 Meter höher ;-) pic.twitter.com/vWGNbWSjxQ

— Frank (@Kittypunk16) January 7, 2016

Nordkoreanische Medien hatten am Mittwoch bekanntgegeben, dass das Land erstmals erfolgreich eine Wasserstoffbombe getestet hatte.

Jeong Joon-hee, der Sprecher des Wiedervereinigungsministerium, verurteilt den Atomtest des Nachbarlands: “Nordkorea hat die Vereinbarung vom 25. August verletzt, die den Abbau von militärischen Spannungen und eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Nord und Süd zum Ziel hatte. Der Test einer Atomwaffe zwingt die südkoreanische Regierung dazu, die nötigen Schritte in die Wege zu leiten, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Die Lautsprecher wurden wegen der Ausnahmesituation wieder eingeschalten.”

Ob Nordkorea jedoch tatsächlich im Besitz einer funktionsfähigen Wasserstoffbombe ist, bleibt weiter fraglich.

Die ganze Wahrheit #Nordkorea#wasserstoffbombepic.twitter.com/Kl3qFKQQSA

— extra3 (@extra3) January 7, 2016

Atomexperten aus Südkorea bestätigten zwar ein Erdbeben der Stärke 5,1 nach dem vermeintlichen Test, bezweifelten aber, dass es sich um die Detonation einer Wasserstoffbombe handelte, die um ein Vielfaches stärker ist als eine herkömmliche Atombombe.

Card Regierungen aus aller Welt übten scharfe Kritik an Pjöngjang.

Hintergrund: Welches Land hat die meisten Atomwaffen?

Anzahl der Atomsprengköpfe weltweit 2015 | Statistik - Zu Beginn des Jahres 2015 besaßen neun Staaten – die USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea – rund 15.850 Atomwaffen

  • Rund 1.800 dieser Waffen wären sofort nutzungsfähig
  • Insgesamt geht die Zahl der Atomwaffen weltweit zurück, besonders weil die USA und Russland weiter ihre Waffenlager abbauen
  • Die Lager der restlichen Länder sind zwar erheblich kleiner, jedoch sind viele dieser Nationen gerade dabei, neue Waffen zu entwickeln

Infografik: Das nukleare Arsenal der Welt | Statista

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