Ehud Olmert hat pflichtgemäß seine Haftstrafe angetreten. Am Vormittag fuhr er dazu im Maasijahu-Gefängnis in der Nähe von Tel Aviv vor. Israels
Ehud Olmert hat pflichtgemäß seine Haftstrafe angetreten. Am Vormittag fuhr er dazu im Maasijahu-Gefängnis in der Nähe von Tel Aviv vor.
Israels ehemaliger Regierungschef, inzwischen seibzig Jahre alt, muss wegen Korruption neunzehn Monate absitzen. Er wird mit den übrigen Insassen aber so gut wie nicht in Berührung kommen. In seiner Umgebung sind nur seine früheren Komplizen untergebracht.
Olmert übte das Amt von 2006 bis 2009 aus. Die Korruptionsfälle fallen in eine frühere Zeit als Oberbürgermeister von Jerusalem.
Der Politiker sieht sich weiterhin als unschuldig: Er gehe “schweren Herzens” ins Gefängnis, sagte er vor seinem Abschied.
Olmert war 2014 zunächst zu sechs Jahren verurteilt worden, weil er bei Bauvorhaben in Jerusalem Bestechungsgeld angenommen haben sollte.
Das Oberste Gericht kippte aber den schwereren der beiden Vorwürfe, den es nicht ausreichend bewiesen sah, und verringerte die Strafe – zunächst auf achtzehn Monate.
Ein Monat wurde letztlich dann doch wieder draufgeschlagen, weil Olmert zugegebenermaßen versucht hatte, seine frühere Büroleiterin von der Aussage gegen ihn abzuhalten.
Gleichzeitig steht jedoch noch eine weitere Haftstrafe aus: Ein Gericht hatte ihn letzten Mai zu acht Monaten verurteilt, auch dieser Fall kommt nun aber wohl vor die höchsten Richter.
Hierbei soll Olmert von einem amerikanischen Geschäftsmann hunderttausende Dollar angenommen und ihn dafür geschäftlich unterstützt haben.