Athen: Flüchtlinge und Migranten protestieren gegen EU-Türkei-Abkommen

Etwa 1000 Flüchtlinge und Migranten haben in Athen gegen das Rückführungsabkommen der EU mit der Türkei demonstriert.
Mit Kindern und Bannern zogen die Protestierenden an der Vertretung der EU-Kommission vorbei zum griechischen Parlament. Einige Schriftzüge verglichen die griechischen Aufnahmecamps mit Konzentrationslagern.
Rund 51.000 Flüchtlinge und Migranten halten sich derzeit in Griechenland auf, davon gut 15.000 in Athen.
“Wir erwarten nichts von der griechischen Regierung, sie haben selbst Probleme mit der Wirtschaft”, so ein Mann aus Afghanistan. “Wir wenden uns an die Welt, wir bitten die großen Länder, ihre Grenzen für uns zu öffnen. Wir sind nicht für Geld hier. Wir wollen an einen sicheren Ort. Wir wollen in ein friedliches Land auf dem Planeten.”
Das EU-Türkei-Abkommen ist seit fast zwei Wochen in Kraft. Die Rückführung von Menschen, die keinen Anspruch auf Asyl geltend machen können, soll am kommenden Montag beginnen.
euronews-Korrespondent Konstantinos Tsellos: “Die Politik der verschlossenen Türen lässt tausende in Griechenland gestrandete Flüchtlinge und Migranten verzweifeln. Sie fordern das EU-Türkei-Abkommen nicht zu implementieren, damit sie eine Chance haben, nach Europa weiter zu reisen.”