Der russische Musiker Sergei Roldugin hat sich erstmals zum Verdacht geäußert, entweder fabelhaft reich zu sein oder für das Umfeld des russischen
Der russische Musiker Sergei Roldugin hat sich erstmals zum Verdacht geäußert, entweder fabelhaft reich zu sein oder für das Umfeld des russischen Präsidenten Wladimir Putin geheime Offshore-Konten zu verwalten. Das Geld stamme aus Spenden und diene dem Import teurer Instrumente, so Roldugin.
Der Name des Cellisten taucht in den sogenannten Panama-Papers auf, im Zusammenhang mit Offshorefirmen und Geldflüssen im Umfang von rund 1,75 Milliarden Euro.
Putin bezeichnete Roldugin vergangenen Donnerstag als Förderer der Kultur, der einige Instrumente gestiftet und mit dem Import wertvoller Stücke auch etwas Geld verdient habe. Roldugin ist der Patenonkel einer Tochter Putins.
In einem langen Interview am Sonntag erklärte Roldugin nun selbst, das viele Geld auf den Auslandskonten stamme von Geschäftsleuten und würde für den Kauf hochwertiger Musikinstrumente aufgewendet, die russischen Nachwuchstalenten zugute kämen.
“Natürlich bin ich herumgelaufen und habe die Leute angebettelt, mir Geld für dies oder das zu geben, weil alles teuer ist”, sagte Roldugin. “Musikinstrumente sind teuer, die besten Lehrer sind teuer, und ich wollte von allem nur das Beste: die besten Instrumente, die besten Lehrer, die besten Säle. Ich wollte nur das Beste für unsere russischen Musiker.”
Die “Panama-Papers” sind ein sehr umfangreicher Satz vertraulicher Daten der Kanzlei Mossak Fonseca, den bislang Unbekannte Insider internationalen Medien zugespielt haben. Sie beinhaltet Informationen zu Geldbewegungen und Überseebeteiligungen zahlreicher internationaler Persönlichkeiten, darunter auch der britische Premier David Cameron.
Solche Beteiligungen sind in der Regel nicht illegal, werden aber auch von Steuerhinterziehern und zur Verschleierung von Geldströmen genutzt.