In London ist die Nachbildung eines Tempelbogens aus der antiken syrischen Oasenstadt Palmyra enthüllt worden. Der Bürgermeister der britischen
In London ist die Nachbildung eines Tempelbogens aus der antiken syrischen Oasenstadt Palmyra enthüllt worden. Der Bürgermeister der britischen Hauptstadt, Boris Johnson, weihte die Replik am Trafalgar Square ein.
Es sei die Pflicht der Menschheit, das gemeinsame Erbe zu erhalten, so Johnson: “Wir setzen hiermit auch ein Zeichen gegen diese selbstmörderischen Wahnsinnigen, die den Bogen zerstört haben. Er hat über 2000 Jahre und alle möglichen Eindringlinge überstanden: Die Griechen, Alexander den Großen, die Römer, die Christen, die Muslime. Und erst als der sogenannte Islamische Staat kam, meinten sie, er müsse zerstört werden.”
Der Triumphbogen vom “Institute for Digital
Archeology”, einer Gemeinschaftseinrichtung der britischen
Universität Oxford und der US-Hochschule Harvard, mit Hilfe eines 3-D-Druckers rekonstruiert.
Die Nachbildung ist rund fünfeinhalb Meter hoch und damit um ein Drittel kleiner als das Original, das von den Extremisten im Oktober 2015 gesprengt worden war.
Margot Wright aus Aberdeen ist Archäologin und war zur Einweihung des Bogens in die Hauptstadt gereist: “Nichts ist besser als das Original. Es sieht schön aus und ich finde es gut, dass es hier ist und die Leute daran erinnert, was in Palmyra passiert ist und welch verheerender Schaden dort angerichtet wurde – es zerreißt mir das Herz. Das ist pure Ignoranz”.
Syrische Regierungstruppen eroberten die Weltkulturerbe-Stadt Ende März zurück. Fast ein Jahr lang war sie in den Händen der IS-Miliz gewesen, die dort wichtige Denkmäler zerstört hatte.
Der nachgebildete Triumphbogen soll außer in London auch in New York und Dubai ausgestellt werden. Wenn es die politische Lage in Syrien erlaubt, soll die Replik dauerhaft einen Platz in Palmyra finden.
A replica of the Arch of Triumph, destroyed by ISIL in Palmyra, Syria, is recreated in London's Trafalgar Square. pic.twitter.com/RApRTrnGKB
— Jane Onyanga-Omara (@janeomara) April 19, 2016