Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hat die spanische Regierung scharf angegriffen.
Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hat die spanische Regierung scharf angegriffen. Er warf dem spanischen Regierungschef Mariano Rajoy vor, eine militärische Intervention in Venezuela vorzubereiten. Das lateinamerikanischen Land steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise und steht kurz vor dem Staatsbankrott. In der spanischen Presse wird darüber ausführlich berichtet.
Die Spanier müssen verrückt geworden sein
“Die Spanier müssen verrückt geworden sein“, sagte Maduro auf einer Veranstaltung. „Das sage ich, selbst wenn es in Spanien zensiert werden sollte. Sie machen sich lächerlich. Komm hier nach Venezuela, Rajoy, Du Feigling, und wir diskutieren. Vielleicht trete ich sogar bei den nächsten Wahlen in Spanien an.”
Das Verhältnis zwischen Spanien und Venezuela gilt seit Jahren als angespannt. Der frühere venezolanische Präsident Chavez wurde bei einem Lateinamerikagipfel vom damaligen spanischen König Carlos zurechtgewiesen, mit den Worten „Halt den Mund“. Chavez hatte Spanien als „Kolonialherren“ beschimpft.
Zuletzt hatte Spaniens früherer Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero versucht, in Venezuela zwischen Regierung und Opposition zu vermitteln. Er hatte sich in Caracas mit Oppositionsführer Henrique Capriles und weiteren Vertretern des Bündnisses „Tisch der demokratischen Einheit“ (MUD) getroffen. Zuvor gab es Gespräch mit Maduro. Der Präsident hatte mit einem Dekret den Ausnahmezustand verhängen lassen und Parlamentsrechte eingeschränkt. Die Opposition pocht auf ein Referendum zur Abwahl Maduros. In einem ersten Schritt wurden 1,8 Millionen Unterschriften gesammelt, doch die Regierung stemmt sich dagegen.