Begleitet von Rufen nach Gerechtigkeit ist in der tunesischen Hauptstadt Tunis der Prozess um den Mord an dem tunesischen Oppositionsführer Chokri Belaïd wieder aufgenommen…
Begleitet von Rufen nach Gerechtigkeit ist in der tunesischen Hauptstadt Tunis der Prozess um den Mord an dem tunesischen Oppositionsführer Chokri Belaïd wieder aufgenommen worden. Angeklagt sind zwölf mutmaßliche Mitglieder einer Extremistengruppe, die nach Behördenangaben für das Attentat vor über drei Jahren verantwortlich gemacht wird.
Der seit einem Jahr laufende Prozess wurde nach drei Stunden zum wiederholten Mal vertagt, diesmal auf Oktober.
Mehrere hundert Anhänger der Oppositionsbewegung protestierten vor dem Gerichtsgebäude. Sie werfen unter anderem der islamistischen Ennahda-Partei vor, die Hintergründe der Morde an Belaïd und weiteren Oppositionellen zu vertuschen. Belaïd galt als einer der schärfsten Gegner der damaligen, von der Ennahda geführten Regierungskoalition. Der Jurist wurde im Februar 2013 erschossen.
Obwohl die Ennahda das Attentat öffentlich verurteilte, stürzte die Regierung nach dem Mord in eine schwere Krise.