Mammutbäume gegen den Klimawandel

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Amerikanische Umweltschützer versuchen, geklonte Redwood-Giganten zu züchten.

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Die Riesenmammutbäume in der kalifornischen Sierra Nevada gehören nicht nur zu den größten, sondern auch den ältesten Bäumen der Welt. Sie sind außerdem gigantische CO2-Speicher und könnten dabei helfen, das Weltklima zu retten. Das sagen amerikanische Umweltschützer, die versuchen, geklonte Redwood-Giganten zu züchten.

Tim Smit Eden Project: “Das Pflanzen von Ablegern der widerstandsfähigsten Bäume rund um die Welt ist ein entscheidender Schritt, um auf den Klimawandel einzuwirken.”

Archangel Ancient Tree Archive efforts reported in the Washington Post. https://t.co/b6m2QiKjMc

— David Licata (@davidlicata) 22 juillet 2016

Riesenmammutbäume können bis zu einhundert Meter Höhe und acht Meter Durchmesser erreichen. Die idealen Ausmaße, um schädliche Umweltgase wie Kohlendioxid einzulagern – und zwar auf lange Zeit. Die ältesten Bäume über leben Dürren, Feuer und Krankheiten und werden um 3000 Jahre alt.

Jacob Milarch, Archangel Ancient Tree Archive: “Wir glauben, dass sie ein besonderes genetisches Material haben, das dabei helfen könnte, dem Klimawandel und dem globalen Temperaturanstieg zu widerstehen. Wenn sie seit 3000 Jahren überleben, müssen sie ganz besondere Gene haben.”

Baumschule im Labor

Die Baumkletterer von der Organisation Archangel Ancient Tree Archive sammeln die jüngsten Triebe in den obersten Wipfeln der Bäume. Das ist das Ausgangsmaterial, um Klone zu züchten.

Jim Clark, Archangel Ancient Tree Archive: “Das hier sind Triebe, die wir im höchsten Wipfel eines Sequoia Baumes entnommen haben. Wir sind bis an das äußerste Ende der Äste geklettert, um das Material zu ernten.”

Ziel ist, in Nährstofflösungen aus den Triebspitzen Wurzeln zu ziehen unter streng kontrollierten Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen. Dennoch überleben die meisten Minibäume nicht. Die, die es dennoch schaffen, werden mehrere Jahre Labor gehalten, bevor sie für Einpflanzung in freier Natur bereit sind.

Science & legacy!!: The John Muir Giant Sequoia clone, thanks to ArchangelTrees</a> <a href="https://twitter.com/dmilarch">dmilarchpic.twitter.com/2G0bacngzH

— John Muir (@_JohnMuir) 26 mai 2014

Jim Clark, Archangel Ancient Tree Archive: “Es ist ein biologisches Wunder, dass dieses Material von einem 3000 Jahre alten Baum Wurzeln schlagen und wir daraus einen 3000 Jahre alten Baum ziehen können. Die Gene sind unverändert. Dieser winzig kleine Baum wird genau dieselbe genetische Zusammensetzung haben, wie der Mutterbaum, von dem er stammt.”

Je älter der Spender, desto instabiler der Klon

Die Pflanzenvermehrung durch Klone ist in der Landwirtschaft bekannt etwa bei der Orchideenzüchtung. Problemartisch ist in diesem Fall das Alter der Riesenbäume. Je älter der Spender, desto instabiler und kurzlebiger der Klon.

Ob sich mit den Sequoia-Klonen das Weltklima beeinflussen lässt, ist fraglich. Todd Dawson, Biologe an der University of California in Berkley, hat Zweifel an dem Projekt.

Todd Dawson, UC Berkley: “Der Klimawandel vollzieht sich mit vorher nie dagewesener Geschwindigkeit. Deswegen müssen wir schnelle Lösungen finden. Ein langsam wachsender Baum hat einfach nicht das richtige Tempo, um mit den Veränderungen mitzuhalten.”

Die Naturschützer wagen es trotzdem. Noch in diesem Jahr sollen bis zu 1000 Redwood-Ableger im US-Staat Oregon angepflanzt werden. Das Archangel-Team gibt an, klonbares Erbmaterial der hundert langlebigsten Baumarten weltweit gesammelt und archiviert zu haben.Rund 300 Tausend Baumklone wurden bislang weltweit ausgesetzt.

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