Streit um Südchinesisches Meer: Kerry ruft zu Besonnenheit auf

US-Außenminister John Kerry hat die Beteiligten im Streit um Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer zu Besonnenheit aufgerufen. Zwei Wochen nach dem Sieg der Philippinen gegen China vor einem internationalen Schiedsgericht in Den Haag traf Kerry seinen philippischen Kollegen Perfecto Yasay in Manila. Kerry: “Wir rufen dazu auf, zu versuchen, die Spannungen nicht noch weiter aufzubauen, nicht zu provozieren und den Beteiligten die Möglichkeit zu geben, einen Weg zu finden, der den Bedürfnissen der Region und ihren Staaten gerecht wird und deren Rechte und Pflichten respektiert.”
Peking erhebt Ansprüche bis kurz vor die Küsten der Philippinen und Vietnams und besetzt unter anderem Atolle vor der philippinischen Küste. Das Urteil des Schiedsgerichts erkennt China nicht an.
Unterdessen forderten mehrere Hundert Demonstranten in Manila, dass sich die USA aus dem Streit heraushalten. Der Demonstrant Renato Reyes: “Die Worte der USA sind doppelzüngig. Sie tun so, als wenn sie neutral wären. Doch es geht ihnen darum, China im Zaum zu halten und die eigene Übermacht in der Region auszubauen.”
Kerry hatte betont, in dem Streit neutral zu sein. Gemeinsame Militärübungen der Philippinen und der USA hatten bereits in der Vergangenheit für Spannungen mit China gesorgt.