Türkei: Dutzende teils prominente Journalisten vor Gericht

In Istanbul sind am Freitag 21 festgenommene Journalisten vor Gericht gebracht worden, um im Beisein der Staatsanwaltschaft auszusagen. Einer von ihnen wurde später freigelassen, gegen die übrigen wird nun weiter ermittelt.
Nach Regierungsangaben wurden seit dem Coupversuch am 15. Juli auf behördliche Anordnung drei Nachrichtenagenturen, 16 Fernsehkanäle, 45 Zeitungen, 15 Magazine und 29 Verlagshäuser geschlossen.
Diese Woche wurden zudem weitere 89 Haftbefehle gegen Journalisten ausgestellt. Vielen Angehörigen der Berufsgruppe wurde außerdem die staatliche Medienlizenz entzogen, sie gelten daher auch in offiziellen türkischen Statistiken nicht mehr als Journalisten.
Die Regierung beschuldigt oder verdächtigt viele der betroffenen Medien und Journalisten dem Netz des Predigers Fethullah Gülens anzugehören, das von der Regierungspartei AKP seit Jahren aber als Staat im Staat und Terrororganisation bezeichnet wird.