In einem der reichsten Bundesstaaten der USA verbietet ein Staatsanwalt Trump das Sammeln von Geld und verlangt Rechenschaftsberichte.
Die Stiftung des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump darf im US-Staat New York vorläufig keine Spenden mehr sammeln. Staatsanwalt Eric Schneiderman informierte Trump in einem Schreiben, dass die Donald J. Trump Foundation nicht als Wohltätigkeitsorganisation registriert sei und daher gegen das Gesetz verstoße. Die Stiftung müsse zudem jedes Jahr ihren Geschäftsbericht offenlegen, heißt es in der Mitteilung vom Montag nach dem Schreiben vom Freitag. Falls Trump die nötigen Unterlagen mit Blick auf die Spenden-Einnahmen nicht innerhalb von 15 Tagen vorlege, würden die Aktivitäten der Stiftung als “anhaltender Betrug” gewertet.
Es ist nicht das erste Mal, das Trump wegen seiner Finanzen in den vergangenen Tagen in den Schlagzeilen steht. Der milliardenschwere republikanische Präsidentschaftsbewerber hat nach einem Bericht der “New York Times” mit der Abschreibung hoher geschäftlicher Verluste möglicherweise 18 Jahre lang massiv Steuern gespart. Die Zeitung berief sich dabei auf ihr zugespielte Steuerunterlagen, die sie von Experten analysieren ließ. Demnach wäre an einer solchen Steuerersparnis nichts Illegales: Die US-Gesetze ermöglichen derartige Abschreibungen.
I know our complex tax laws better than anyone who has ever run for president and am the only one who can fix them. #failing
nytimes</p>— Donald J. Trump (
realDonaldTrump) 2 octobre 2016
Aber die Enthüllung der Zeitung löste nur fünf Wochen vor der Wahl eine neue Debatte über Steuervorteile für Reiche wie Trump aus. Sie lenkte zugleich den Blick auf frühere fehlgeschlagene Projekte des Immobilienmoguls und darauf, dass er sich – im Gegensatz zu seiner Rivalin Hillary Clinton – beharrlich weigert, seine Steuererklärungen zu veröffentlichen. So nannte das Clinton-Lager den Bericht der Zeitung einen “Bombeneinschlag”. Der “New York Times” zufolge machte Trump 1995 Verluste in Höhe von 916 Millionen Dollar (etwa 815 Millionen Euro) aus fehlgeschlagenen Geschäften geltend. Das könnte es ihm nach der Analyse der Experten 18 Jahre lang erspart haben, Einkommensteuer an die Bundessteuerbehörde abzuführen – was einem steuerfreien Einkommen von etwa 50 Millionen Dollar pro Jahr in dieser Zeitspanne entsprechen würde.