Hoffnung auf fortgesetzte Friedensverhandlungen in Kolumbien

Hoffnung auf fortgesetzte Friedensverhandlungen in Kolumbien
Von Euronews
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Mit dem Friedensnobelpreis ist der öffentliche Druck auf Farc und Regierung gewachsen, die Verhandlungen zügig fortzuführen.

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Erst ein erfolgreich ausgehandelter Friedensvertrag, dann das knappe Scheitern im Referendum, und nun der Friedensnobelpreis. Die Auszeichung des Präsidenten Juan Manuel Santos durch die Nobel-Stiftung wird in Kolumbien vielfach als Bestärkung gewertet, den begonnenen Friedensprozess fortzuführen.

Sowohl die Farc als auch der ehemalige Präsident Alvaro Uribe gratulierten Santos zur Auszeichnung. Uribe führte das Lager der Gegner an, die unter anderem die vorgesehen Strafen für Verbrechen der Farc für zu niedrig halten und Neuverhandlungen wollen.

Vor dem Präsidentenpalast in Bogotá bezeichneten Demonstranten den Preis als Auftrag und forderten, die eigentlichen Betroffenen des Bürgerkrieges nicht aus den Augen zu verlieren.

“Ein Nobelpreis ist nicht das gleiche wie Frieden, wir sind noch nicht fertig und wir fordern, dass sie jetzt ein Übereinkommen schließen”, so einer Aktivist der Friedenskampagne. “Als zweites müssen wir aufhören, dieses Thema so auf eine Person zu konzentrieren. Dieser Nobelpreis ist wegen der Opfer und für die Opfer verliehen worden.”

Ein anderer Aktivist sagt: “Ich denke, es ist ein Zeichen der Unterstützung der internationalen Gemeinschaft für Kolumbien und unseren tiefen Willen, eine sofortige Lösung für einen Konflikt zu finden, der uns so viele Leben gekostet hat. Es ist ein Ja zu diesem Land.”

Die Waffenruhe ist bis Ende des Monats verlängert, am neutralen Verhandlungsort in der kolumbianischen Hauptstadt Havanna signalisierten beide Seiten schon vor Tagen Zuversicht angesichts anstehender Neuverhandlungen.

euronews-Reporter Natalie Orozco: “Die Verkündung des Friedensnobelpreises für Juan Manuel Santos hat Kolumbien Hoffnung gegeben – besonders jenen, die fordern, das Abkommen so schnell wie möglich zu ratifizieren. In einer Stellungnahme aus Havanna haben beide Seiten gemeinsam betont, dass die Stimmen der Vertrags-Gegner gehört werden würden, dass jegliche Änderungen an dem Abkommen aber von der Regierung und der Friedensdelegation der Farc ausgehandelt werden müssten.”

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