Frankreichs Polizisten demonstrieren für mehr Sicherheit

Frankreichs Polizisten demonstrieren für mehr Sicherheit
Von Euronews mit AFP/REUTERS/BFMTV/LCI
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Hollande kündigt Treffen mit Polizeivertretern an

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In Paris sind Hunderte Polizisten auf die Straße gegangen, um für eine bessere Ausrüstung zu demonstrieren. Nach mehreren Zwischenfällen sorgen sich die Beamten um ihre Sicherheit.

In Zivil gingen die Polizisten zu den ungenehmigten Demonstrationen auf dem Place de la Republique und dem Champs Elysee, einige von ihnen liefen vermummt in dem Demonstrationszug mit. Sie fordern bessere Ausrüstung, vor allem, um sich selbst besser verteidigen zu können. Innenminister Cazeneuve versuchte zu beruhigen, schob aber gleichzeitig die Schuld an der gefühlten Misere seinen Vorgängern zu. Seine Regierung habe wieder rund 7.000 Polizisten eingestellt, nachdem die Regierung unter Nicholas Sarkozy 12.000 Stellen gestrichen habe. Sarkozy erwiederte, es fehle nicht an Polizeibeamten, sondern an strengen Strafen für Gewalttäter. Präsident François Hollande kündigte an, nächste Woche mit Polizistenvertretern zu sprechen.

Brennende Autos und Molotow-Cocktails

Polizeidemonstrationen hatte es in den vergangenen Tagen auch in anderen Städten gegeben. Am Donnerstag waren 800 Beamte in Lyon auf die Straße gegangen, nachdem in der Nacht zuvor Polizisten im Vorort Venissieux angegriffen worden waren. Rund 40 Jugendliche sollen an der Attacke in den “Minguettes” beteiligt gewesen sein, einem Hochhausviertel, das seit Jahrzehnten für seine sozialen Probleme bekannt ist. Der Sender LCI berichtet, dass die Jugendlichen auch mit Molotow-Cocktails angriffen. Außerdem habe es Ausschreitungen mit brennenden Mülleimern und angezündeten Autos in weiteren Gemeinden Frankreichs gegeben. Immer wieder gab es in den vergangenen Monaten auch Angriffe auf Polizisten, am spektakulärsten ist wohl der Mord an einem Polizistenpaar im Juni 2016.

Eine für Samstag in Saint-Etienne geplante Demonstration gegen die Bewaffnung der Polizei wurde kurzfristig abgesagt. Die Behörden hatten bis zu 1.200 Linksextreme erwartet. Die Regionalregierung verbot die Demonstration mit der Begründung, die Teilnehmer könnten die öffentliche Ordnung stören.

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