Aus Nordkorea geflohener Diplomat: "Kim Jong-uns Tage sind gezählt"

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Von Euronews
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Nicht nur bei den Eliten Nordkoreas – auch innerhalb der Bevölkerung gibt es immer mehr Widerstand gegen die Abschottung des Landes.

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Nicht nur bei den Eliten Nordkoreas – auch innerhalb der Bevölkerung gibt es immer mehr Widerstand gegen die Abschottung des Landes. Das meint Thae Yong-ho, der im vergangenen August nach Südkorea geflohene Vizebotschafter Nordkoreas in London. Grund für die Unzufriedenheit der Menschen seien vor allem die schlechten Lebensbedingungen. Und Thae Yong-ho kommt zu dem Schluss: “Das System bröckelt. Die Tage von Kim Jong-un sind gezählt.”

In den vergangenen Monaten hatte es mehrfach beeindruckende Berichte über die Lebensumstände im weitgehend abgeschotteten Nordkorea gegeben, die meist von als Touristen eingereisten Reportern verfasst worden waren. Der Hobbyfotograf aus Polen Michał Huniewicz sprach nach seinem Trip durch das Land, von einer “Reise ins Land der Angst”, die Lage sei schlimmer als man das auf TV-Bildern erkennen könne.

Nordkorea – Reise ins Land von Angst und Zensur: “Schlimmer als im TV” – euronews https://t.co/Z2WurZREm8#zensur

— Wir sehen alles! (@TeleschirmNews) 14. März 2016

Der geflüchtete Diplomat berichtet, auch Marktfrauen widersetzten sich jetzt den Anordnungen des Regimes. Zudem seien die Menschen durch eingeschmuggelte TV-Serien aus Südkorea besser darüber informiert, wie die Leute anderswo als in Südkorea lebten. Selbst in den Schulen funktioniere die Propaganda nicht mehr.

Thae Yong-ho erklärte, er habe zunächst daran geglaubt, dass Kim Jong-un die Lage zum Besseren wenden werde, als dieser nach seinem Vater an die Macht kam. Nach den Säuberungen habe er aber vor allem für die Zukunft seiner beiden Söhne die Flucht ergriffen. In den ersten fünf Jahren seiner Herrschaft hat Kim Jong-un mehr als 300 Hinrichtungen befohlen.

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