Norwegen wirft Russland Hackerangriff auf Email-Konten staatlicher Institutionen vor

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Von Euronews
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Der Angriff betraf neun Email-Konten unter anderem beim Geheimdienst, der oppositionellen Arbeiterpartei und Ministerien.

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In Norwegen sollen mehrere Ministerien, parlamentarische Gruppen, die Universität der Armee und andere Institutionen Ziel eines Hackerangriffs aus Russland geworden sein. Nach Angaben der Sicherheitspolizei (PST), dem Inlandsnachrichtendienst des Landes, hätten sich die Eindringlinge Zugriff auf neun Email-Konten mit potentiell sensiblen Informationen verschafft. Darunter seien solche der oppositionellen Arbeiterpartei und auch der Sicherheitspolizei selbst gewesen.

Am Freitag nun teilte die Sicherheitspolizei mit, als Urheber die Hacker-Gruppe “APT 29” identifiziert zu haben, die auch als “Cozy Bear” bekannt ist. Sie wurde von anderen Stellen zuvor für den Angriff auf den Parteikongress der Demokraten in den USA verantwortlich gemacht.

Der Grund für den Angriff sei noch unklar, wahrscheinlich sei kein streng geheimes Material abhanden gekommen, sagte PST-Sprecher Martin Bernsen norwegischen Medien. Die Behörde sei durch ein befreundetes Land auf den Angriff aufmerksam gemacht worden.

Norwegens Premierministerin Erna Solberg verurteilte die Attacke: “Dies sind Angriffe auf die demokratischen Kontrollorgane unseres Landes. Das gilt für Angriffe auf die Regierung, das Außenministerium, die norwegische Armee und politische Parteien.”

Russland weist die Vorwürfe zurück. Das Außenministerium spricht von einer Hexenjagt und der drohenden Rückkehr zu den Zeiten des kalten Krieges.

Das Verhältnis zwischen den Nachbarn Norwegen und Russland ist seit Ukraine-Krise angespannter. Auch Oslo verhängte nach der Krim-Annexion Sanktionen gegen Moskau. Derzeit modernisiert Norwegen seine Streitkräfte, unter anderem mit U-Booten aus deutscher Produktion.

Erst diese Woche verweigerte Russland zwei norwegischen Parlamentariern die Einreise, trotz Einladung durch das Oberhaus des Parlaments. Norwegen bestellte daraufhin den russischen Botschafter ein.

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