Bei Razzien in der Türkei sind rund 800 Menschen festgenommen worden.
Bei Razzien in der Türkei sind rund 800 Menschen festgenommen worden. Die meisten sind Polizisten. Ihnen werden Verbindungen zu dem Prediger Fetullah Gülen vorgeworfen.
Insgesamt wurden etwa 1000 Haftbefehle ausgestellt. Die Razzien fanden im ganzen Land statt, die Festgenommenen sollen jetzt in die Hauptstadt Ankara gebracht werden.
Für den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ist Gülen der Drahtzieher des gescheiterten Putschs im Juli 2016. Seit dem versuchten Staatsstreich sind mehr als 40.000 Menschen verhaftet worden. Zudem wurden 120.000 Beamte suspendiert.
Bei Razzien in der Türkei sind mehr als 1.000 mutmaßliche Anhänger der Gülen-Bewegung festgenommen worden. https://t.co/y7v6FoSdi7
— ZEIT ONLINE (@zeitonline) 26. April 2017
Angesichts dieser Verhaftungswelle hat der Europarat beschlossen, die Türkei unter Beobachtung zu stellen. Das bedeutet, dass zwei Berichterstatter regelmäßig in die Türkei fahren, um die Einhaltung der Menschenrechte und der Rechtsstaatlichkeit in dem Land zu überprüfen.
Erdogan reagierte verärgert auf diese Entscheidung. Er sagte, sie sei politisch motiviert. Er fügte hinzu, falls es keine Fortschritte bei den Betrittsverhandlungen zur EU gebe, müsse man das ganze überdenken und vielleicht dazu ein Referendum organisieren. Erdogan betonte, es sei sinnlos noch länger zu warten. Man spreche bereits seit 54 Jahren.