Durch schnelleres Eingreifen hätte Leben geschützt werden können. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung der australischen Gerichtsmedizin, die sich mit den Umständen der blutigen Geiselnahme im Lindt-Café in Sydney im Dezember 2014 befasste. Dabei waren der Geschäftsführer des Cafés und ein Gast sowie der Täter ums Leben gekommen.
Die zehn Minuten, die vergingen, bevor die Polizei eingriff waren zu lang.
Gerichtsmediziner
Nach einer kurzen Zeitspanne, um relevante Informationen zu sammeln, hätte der Polizeieinsatz unmittelbar nach dem ersten Schuss des Geiselnehmers Man Haron Monis um 2 Uhr morgens erfolgen müssen, schlussfolgert Gerichtsmediziner Michael Barnes. “Die zehn Minuten, die vergingen, bevor die Polizei eingriff waren zu lang. In dieser Zeit wurde der Geschäftsführer des Cafés Tori Johnson erschossen, bevor sich die Polizei zum Sturm des Cafés entschloss.”
Monis, ein radikalislamischer selbst ernannter Prediger, hatte im Dezember 2014 das Lindt-Café in Sydney überfallen und die Tat als Akt der Terrormiliz Islamischer Staat dargestellt. Die Polizei stürmte das Gebäude nach 16 Stunden, als sie Schüsse hörte. Monis erschoss den Manager des Cafés. Eine zweite Geisel, die 38-jährige Anwältin Dawson, und der Geiselnehmer starben im Kugelhagel der Polizei.
Lindt inquest: Mistakes cannot be papered over, coroner Michael Barnes finds https://t.co/EOLLlgvkwu#SydneyNewspic.twitter.com/ioNBXyDZog
— Breaking News Sydney (@SydneyBrk) 24 mai 2017
Photo: Jason Reed (REUTERS)