Mossul: Einwohner räumen auf

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Von Euronews
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Mancher Geschäftsmann fühlt sich von der Regierung im Stich gelassen - aus Bagdad sei bisher keine finanzielle Unterstützung gekommen.

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Nach neunmonatigem Kampf um die ehemalige Hochburg des sogenannten Islamischen Staates hat der Wiederaufbau in Mossul begonnen. Geschäftsleute leisteten am Samstag Aufräumarbeiten – vorerst ohne die Hilfe der klammen irakischen Regierung oder ausländischer Geldgebern.

Hunderte ehemalige Anwohner werden in den nächsten Wochen hier im Westen Mossul zurückerwartet. Landenbesitzer Adel Mahmoud beklagt eine mangelnde Unterstützung durch die Behörden: “Weder das Ausland noch die Regierung stellt Mittel zur Verfügung. Immerhin leben hier mehr als vier Millionen Menschen. Das sind oft Leute, die keine Wohnung mehr haben und in Lagern hausen. Ihr Häuser wurden zerstört, und es gibt keine Arbeit. Ich baue mein Geschäft wieder auf, auf eigene Kosten.”

Die fehlende Grundversorgung hält viele ehemalige Bewohner West-Mossuls fern. Kathem Hussein versucht, seine Nachbarn dennoch zur Rückkehr zu bewegen. “Die Situation ist gut. Wir hoffen, dass es schon bald wieder Wasser und Strom geben wird. Wer sich noch im Osten der Stadt aufhält, soll schnell in den Westen kommen. Das Leben hier geht weiter”, so Hussein.

Vor dem Krieg war Mossul die zweitgrößte Stadt des Landes, bekannt für Vielfalt, aber auch für konservativen Nationalismus. Im Jahr 2003 fegte eine US-geführte Invasion Saddam Hussein hinweg, dann erkoren Al-Kaida und sunnitische Aufständische die Stadt zu ihrer Hochburg. Dem sogenannten Islamischen Staat diente Mossul drei Jahr lang als Hauptstadt des ausgerufenen Kalifats im Irak und Syrien.

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