Musikgeschmack von Psychopathen? Lieber Justin Bieber als Bach (US-Studie)

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Von Euronews
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Psychopathen mögen ähnliche Musik - das Ergebnis einer Studie der New York University.

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Gibt es einen Zusammenhang zwischen psychischer Auffälligkeit und Musikgeschmack?

Diese Frage haben sich Forscher von der New York University in einer Studie gestellt. Eine Hypothese war, dass Menschen, die als Psychopathen eingestuft werden, Musik ohne Text bevorzugen, weil sie sich mit den Worten oder der Botschaft nicht identifizieren können.

Diese Annahme bestätigte sich nicht, wie die Washington Post berichtete. Allerdings fanden die Wissenschaftler heraus, dass Psychopathen ähnliche Musik mögen.

Psychopathie ist eine Persönlichkeitsstörung, die sich unter anderem durch manipulative Charakterzüge und fehlende Empathie auszeichnet.

Psychologie-Professor Pascal Wallisch und die Absolventin Nicole Lean ließen 190 Psychologiestudenten einen Fragebogen ausfüllen, um ihr Niveau an Psychopathie zu bestimmen. Unter anderem sollten sie angeben, inwiefern sie mit der Aussage „Liebe ist überbewertet“ übereinstimmen.

Dann wurde ihnen Musik unterschiedlichster Richtungen vorgespielt, die sie auf einer Skala von 1 bis 7 bewerten sollten. Die meisten Lieder kannten die Studenten vorab nicht.

Dann suchten die Forscher nach Zusammenhängen zwischen dem Level an Psychopathie und der Präferenz für bestimmte Musik. Sie machten 20 Lieder aus, die je nach Charakterzügen besonders beliebt waren.

Auch im umgekehrten Verfahren fanden die Wissenschaftler Überschneidungen: Als anderen Studenten die 20 Songs vorgespielt wurden, konnte man durch ihre Vorlieben zu einem gewissen Maß vorhersagen, wie psychopathisch diese Personen in dem Fragebogen eingestuft wurden.

Unter den Liedern, die bei Psychopathen besonders beliebt waren, war Rapper Eminems „Lose Yourself“, Blackstreets „No Diggity“ und Justin Biebers „What do you mean“. Weniger beliebt waren Dire Straits „Money for Nothing“ und der Countrysong „Wayward Wind“ sowie „My Sharona“ von The Knacks aus dem Jahr 1979.

Die Ergebnisse ihrer Studie präsentierten Wallisch und Lean bei einer Konferenz der Society for Neuroscience mit 30.000 Teilnehmern.

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