Der tschechische Präsident Milos Zeman hat der Europäischen Union Einseitigkeit im Nahost-Konflikt vorgeworfen.
Der tschechische Präsident Milos Zeman hat der Europäischen Union Einseitigkeit im Nahost-Konflikt vorgeworfen.
"Die feige Europäische Union tut alles dafür, dass die propalästinensische Terrorbewegung im Übergewicht gegenüber der proisraelische Bewegung ist, die ich vertrete", sagte der 73-Jährige der Agentur CTK zufolge am Samstag in Prag.
Konkret kritisierte er einen Auftritt der palästinensischen Flugzeugentführerin Leila Chaled im EU-Parlament Ende September.
Zeman begrüßte die Entscheidung der USA, ihre Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Er forderte die tschechische Regierung auf, diesem Schritt nachzufolgen.
Als Präsident hat Zeman indes fast nur repräsentative Aufgaben. Der neue tschechische Ministerpräsident Andrej Babis lehnte den Vorstoß bereits ab.
"Wir sind keine Großmacht, die dieses Problem lösen sollte", sagte der liberal-populistische Regierungschef. Israel sei zwar ein enger Verbündeter, der Schritt Trumps verschärfe aber den Konflikt in der Region. "Es wird wieder Tote geben, es wird wieder Attentate geben", warnte der 63-jährige Babis.
Tschechien erkennt West-Jeruslalem in den Grenzen von 1967 "faktisch" als Hauptstadt Israels an, wie ein Sprecher vorige Woche der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.
Die Botschaft des EU-Mitgliedsstaates befindet sich aber weiterhin in Tel Aviv. Zudem gibt es eine Botschaft des Staates Palästina in Prag.