Gegner und Anhänger von Ex-Präsident Alberto Fujimori haben vor dem Krankenhaus in Lima demonstriert.
Nicht alle in Peru sind einverstanden mit der Entscheidung des Staatschefs, den wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen verurteilten Ex-Präsidenten Alberto Fujimori zu begnadigen. Einige vermuten hinter der Begnadigung einen Deal zwischen Präsident Pedro Pablo Kuczynski und dem Sohn Fujimoris. Dieser ist Abgeordneter und hatte am Donnerstag dem Misstrauensvotum gegen Kuczynski nicht zugestimmt hatte.
Präsident Kuczynski rechtfertigte die Begnadigung mit der schweren und unheilbaren Erkrankung des wie er selbst 79-jährigen Fujimori.
Alberto Fujimori war nach seiner Flucht nach Japan in einem jahrelangen Prozess, in dem er sich stets für unschuldig erklärte, wegen von Todesschwadronen begangenen Morden verurteilt worden.
Die Tochter Kenji Fujimori, die erfolglos bei Präsidentschaftswahlen angetreten war und eigentlich die Absetzung Kuzcynskis in die Wege leiten wollte, dankte auf Twitter für die "noble Geste", ihren Vater zu begnadigen.
Besonders die Familien der Opfer von Alberto Fujimori protestierten gegen die Begnadigung.
Der Sohn von nach Peru emigrierten japanischen Eltern machte sich laut Justiz schwerer Menschenrechtsverletzungen schuldig, auch Korruption wurde ihm zur Last gelegt. Er ließ Sicherheitskräfte rigoros gegen linke und angebliche subversive Kräfte vorgehen, das Parlament wurde entmachtet. In der Zeit sah sich der Staat durch die Terrororganisation «Leuchtender Pfad» massiv bedroht. Zudem wurden Zehntausende indigene Frauen zwangssterilisiert, um ihre Kinderzahl zu reduzieren, sie wurden als "Entwicklungshemmnis" für Peru gesehen.