Türkische Offensive treibt 5000 Menschen in die Flucht

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Von Jule Scharr mit dpa, afp, reuters
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Die Kritik an der Militäraktion der Türkei wird lauter. Ankara bleibt unbeeindruckt und will den Feldzug ausdehnen.

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Im Konflikt zwischen türkischer Armee und Kurdenmilizen im Norden Syriens steigt die Zahl der Todesopfer. Laut der Türkei wurden mindestens 260 Extremisten getötet. Darunter seien Kämpfer der IS-Miliz und der kurdischen YPG. Letztere sind für Ankara der syrische Arm der als Terrororganisation eingestuften PKK und deshalb eine Bedrohung.

Die USA allerdings haben sich mit der Kurdenmiliz verbündet – im Kampf gegen den IS. Das Weiße Haus übte deshalb Kritik am Feldzug der Türkei – allerdings nur leise.

Man sei beunruhigt, verstehe aber die Bedenken des Nato-Verbündeten bezüglich der PKK, sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums Heather Nauert. „Wir führen Gespräche mit der türkischen Regierung, um diese Probleme anzugehen. Aber auch um Ankara zu ermutigen, für Stabilität in der Krisenregion zu sorgen und Spannungen abzubauen.“

Erdogans Reaktion auf die internationalen Appelle zur Mäßigung: Die Türkei sei nicht in einer Situation, in der sie Rücksicht auf die Meinung anderer Länder nehmen könne. Der türkische Präsident nahm am Dienstag in Ankara an der Bestattung eines Soldaten teil, der im Kampf getötet wurde.

Berichte über zivile Opfer wies Erdogan als Lüge zurück. Laut Syrischer Beobachtungsstelle für Menschenrecht haben aber bereits rund 30 Zivilisten zwischen den Fronten ihr Leben verloren. Weitere 5000 Menschen befinden sich nach UNO-Angaben auf der Flucht.

Aus Protest gegen die türkische Offensive gingen weltweit zahlreiche Kurden auf die Straße. Unterdessen gehen die türkischen Behörden im eigenen Land hart gegen Gegner der Militäroperation vor. Zahlreiche Kritiker wurden festgenommen.

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