Flüchtlingsboot gekentert: Mindestens 90 Menschen vermisst

Vor der Küste Libyens ARCHIVBILD
Vor der Küste Libyens ARCHIVBILD Copyright REUTERS/Hani Amara
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Von Euronews
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Vor der Küste von Libyen ist ein Flüchtlingsboot gekentert. Laut UN-Angaben werden mindestens 90 Menschen vermisst.

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Ein Flüchtlingsboot mit mehr als 90 Menschen an Bord ist vor Libyen gekentert. Das gab die Organisation für Migration (IOM) bekannt. Ein Such- und Rettungseinsatz vor der Hafenstadt Zuwara im Nordwesten Libyens sei im Gange.

Olivia Headon von OIM erklärte in Genf: "Die Körper von zehn Toten wurden an die libysche Küste gespült. Zwei Überlebende konnten sich schwimmend an Land retten. Ein Dritter wurde von einem Fischer gerettet." Bei den Toten soll es sich um acht Pakistaner und zwei Libyer handeln.

In der Region gab es zum Unglückszeitpunkt keinen Sturm. Das Boot ist aber nach Angaben der Überlebenden sehr voll gewesen. Es könne sein, dass es aus dem Gleichgewicht geraten sei.

Bei den meisten Vermissten soll es sich um Pakistaner handeln. 2017 sind laut OIM-Angaben 3.138 Pakistaner nach ihrer Flucht aus der Heimat in Italien registriert worden. Die Zahl der Pakistaner hat auf der Flüchtlingsroute über das Mittelmeer in diesem Jahr rasant zugenommen. 240 kamen in diesem Jahr bereits in Italien an, im Januar vergangenen Jahres waren es nur neun. Nach Migranten aus Eritrea und Tunesien stellten sie die größte Gruppe im Januar.

Seit Jahren gilt das Mittelmeer als eine Art "Friedhof" von Geflüchteten, die versuchen, sich in Europa ein neues Leben aufzubauen. Nicht nur Papst Franziskus beklagt regelmäßig diese dramatische Situation. Im vergangenen Jahr sind mehr als 3.100 Menschen bei dem Versuch, das Mittelmeer Richtung Europa zu überqueren, ums Leben gekommen.

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