Belastet der Fall Skripal die Beziehungen zwischen Großbritannien und Russland?
Nach dem Anschlag mit Nervengift in Großbritannien liegen der russische Doppelagent Sergej Skripal, seine Tochter und ein Polizeibeamter im Koma. Die Polizei nahm Ermittlungen wegen versuchten Mordes auf.
Johnson: "Angemessene Antwort"
Sollte sich die Tat als feindlicher Akt einer Regierung herausstellen, dann könnten die Menschen in Großbritannien mit einer angemessenen Antwort rechnen, kündigte Außenminister Boris Johnson mit Blick auf Moskau an.
Was man bisher weiß
Die Ermittlungen ergaben bisher, dass Skripal und seine Tochter mit einem Nervengift in Berührung kamen. Auf welche Weise, blieb zunächst unklar. Der Vorfall ereignete sich in Salisbury. Offenbar hatten Skripal und seine Tochter Yulia eine Pizzeria und einen Pub besucht, bevor sie auf einer Bank vor einem Einkaufszentrum zusammenbrachen. Skripal war ein russischer Doppelagent, der für Großbritannien spionierte. Mehrere Jahre nach seiner Festnahme und Verurteilung tauschte ihn Moskau gegen andere Spione aus.
"Keine Vorverurteilungen"
Die frühere Geheimdienstmitarbeiterin Annie Machon warnte jedoch davor, voreilige Schlüsse zu ziehen. "Die Ermittlungen sind auf dem richtigen Weg. Sie haben die Ursache der Erkrankung identifiziert. Das ist eine gute Spur. Trotzdem sollten Medien und Politiker vermeiden, Russland pauschal zu verurteilen. Es sind weitere Faktoren im Spiel," erklärte Machon.
Moskau weist von sich, in die Tat involviert zu sein.