Ungarns Regierung warnt mit UKIP-Plakaten vor Migranten

Ein Plakat an einer Bushaltestelle in Budapest für ein Einwanderungsstopp
Ein Plakat an einer Bushaltestelle in Budapest für ein Einwanderungsstopp Copyright Gabor Acs
Von Alexandra Leistner
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Schon mal gesehen? Eine Kampagne gegen Einwanderung der ungarischen Regierung nutzt ein bereits bekanntes Bild hunderter Migranten. Aus Ungarn stammt es aber nicht.

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In Ungarns Straßen tauchen seit einigen Tagen Wahlplakate auf, die viele in sozialen Netzwerken fremdenfeindlich und rassistisch finden. Auf dem Poster wird ein Stopp der angeblichen Invasion von Migranten fordert.

Es ist das gleiche Foto - übrigens in Slowenien aufgenommen -, das Nigel Farage in einer 'Brexit'-Kampagne verwendete und der Polizei gemeldet wurde. In der Strafanzeige hieß es, das Plakat schüre Rassismus.

Auf dem Originalfoto von Jeff Mitchell ist auch ein Mann europäischen Typs neben den Einwanderern zu sehen. In der Version der ungarischen Regierung ist er allerdings abgeschnitten. Auch eine Frau, die darauf zu sehen war, wurde unkenntlich gemacht.

Schon Nigel Farage benutzte nur einen bestimmten Bildausschnitt, um für eine Ja-Stimme beim Referendum zum Austritt aus der Europäischen Union zu werben. "Belastungsgrenze: Die EU hat uns alle im Stich gelassen", stand damals auf dem UKIP-Plakat.

Reuters
Laut Strafanzeige schürt dieses Poster RassismusReuters

Der Fotograf Jeff Mitchell, von dem das Foto stammt, nannte es "traurig", dass es gegen Einwanderung verwendet wurde.

Unser Kollege Gábor Ács von der euronews Redaktion in Budapest konnte die ungarische Kampagne an einer Bushaltestelle fotografieren.

Gabor Acs
Poster an einer Bushaltestelle in BudapestGabor Acs

Auf das Plakat klebte jemand den Verweis: "Jeder, der öffentlich zu Gewalt oder Hass gegen eine nationale, ethnische oder religiöse Gruppe oder ein Mitglied einer solchen Gruppe aufstachelt, kann mit drei Jahren Haft bestraft werden."

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