Renovierung auf Russisch - Budapests U-Bahn

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Von Euronews
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Eigentlich sollten die mehr als 40 Jahre alten Waggons überholt werden, aber schnell kam der Verdacht auf, die russische Firma habe einfach neue, aber nach EU Standards unverkäufliche Züge geliefert.

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Die Budapester Metrolinie 3 galt als kompletter Sanierungsfall. Gebaut 1970, waren die russsichen Waggons seit 1976 in Betrieb. Statt aber neue Züge zu kaufen, wie es der Bürgermeister und der Chef der U-Bahn gern getan hätten, wurde entschieden, die Züge in Russland überholen zu lassen, womit 2016 begonnen wurde.

Allerdings halten die Wagen nicht, was versprochen wurde: die technischen Probleme waren so gravierend, das die Nationale Verkehrsbehörde alle russischen U-Bahnwagen vorübergehend außer Dienst stellte. Ungarische Medien vermuten, die russische Firma habe einfach neue, aber nach EU Standards unverkäufliche Züge geliefert.

Die ersten angeblich renovierten russischen U-Bahnwagen - nach der billigen sowjetischen Automarke Moskvitsch genannt - kamen Anfang 2017 nach Budapest. Es wurde bald vermutet, dass die Russen alle ausgetrickst haben könnten: anstatt die alten Züge zu renovieren, kam der Verdacht auf, sie lieferten völlig neue Wagen veralteter Modelle, die sie nicht mehr loswerden konnten.

Der Bürgermeister von Budapest reagierte damals auf den Skandal mit den Worten: "Wir sollten uns nicht beschweren, dass wir etwas Schöneres und Besseres als erwartet bekommen haben".

Die neuen Moskvitsch brachen fast sofort zusammen. Die Türen öffneten sich, wenn sie schliessen sollten, und umgekehrt hielten sie aber auch schon mal Hunderte von wütenden Passagieren gefangen. Manchmal wurden die Notbremsen automatisch aktiviert. Wochen später ordnete die Nationale Verkehrsbehörde sogar an, dass alle überholten russischen U-Bahnwagen vorübergehend außer Dienst gestellt werden sollten.

Bei einer regulären Ausschreibung für neue Züge wären die russischen Waggons technisch gegen die Konkurrenten aus Spanien, der Tschechei oder Estland allerdings chancenlos gewesen.

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