Rechtspopulisten und das tote Mädchen von Mainz

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Von Euronews
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Die rechtspopulistische Initiative "Kandel ist Überall" hat in Mainz gegen Einwanderung demonstriert, während Kirchen, Stadt und Gewerkschaften nur wenige hundert Meter entfernt ein stilles Gedenken abhielten.

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In Mainz haben etwa 35 Demonstranten des Bündnisses "Kandel ist überall" mit einer Mahnwache für die kürzlich getötete 14-jährige Susanna ihrem Unmut gegen Einwanderer Luft gemacht. "Kandel ist überall" wird dem rechtspopulistischen Spektrum zugerechnet. Die Initiative hatte sich nach dem Mord an einer 15-Jährigen im pfälzischen Kandel gegründet.

Stimmen der Protestierenden:

"Das macht uns einfach wütend und wahnsinnig traurig, dass auch solche Fälle wie bei der Maria in Freiburg, die zwei Jahre zurückliegen, die Politik überhaupt nicht zum Umdenken gebracht haben, überhaupt nicht."

"Tote Mädle... jedes tote Mädle ist eines zuviel. Und irgendwann müssen wir mal anfangen zu protestieren."

"Sie sollten nicht mehr ins Land gebracht werden, sie sollten Lager, kleine Städte einrichten, in denen sie viel besser untergebracht und versorgt werden können - aber in einem arabischsprachigen Land, anstatt sie hierher zu bringen."

Rund um die von der Polizei gesicherten Absperrgitter versammelten sich rund 120 Gegendemonstranten. Sie skandierten: „Verpisst euch nach Kandel, das hier ist Mainz.“

Hier herrscht die Meinung vor:

"Die Leute von „Kandel ist Überall“, das sind rechtsradikale Leute, die den Tod von der Susanna dafür ausnutzen wollen, um Hetze gegen Flüchtlinge zu betreiben, und ich denke, dass wir nur gemeinsam mit Geflüchteten und hier Geborenen eine Bewegung aufbauen können, mit der wir ein besseres Leben für alle aufbauen können."

Auf dem Mainzer Gutenbergplatz waren rund 150 Menschen zu einem stillen Gedenken an die getötete Susanna zusammengekommen, darunter Kommunal- und Landespolitiker. Der DGB und die beiden Kirchen hatten zu der Veranstaltung aufgerufen, bei der weder Fahnen noch Transparente erwünscht waren.

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