44-jährige Britin erliegt Nowitschok-Vergiftung

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Von Euronews
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Die vergangene Woche mit einer Nowitschok-Vergiftung ins Krankenhaus eingelieferte 44-jährige Britin ist gestorben. Das teilte Scotland Yard am Sonntagabend mit. Ihr 45-jähriger Lebensgefährte liegt weiter im kritischen Zustand im Salisbury District Hospital.

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Nach dem Tod von Dawn Sturgess (44) wurde eine Mordermittlung eingeleitet. Sturgess‘ Lebensgefährte, Charlie Rowley (45) liegt weiter im kritischen Zustand im Salisbury District Hospital.

Das Paar aus Amesbury war am vergangenen Samstag mit Nowitschok-Vergiftungen in die Klinik eingeliefert worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie versehentlich mit dem tödlichen Nervengift in Berührung gekommen waren.

Der ehemalige russische Doppelagent Sergej Skripal (67) und seine Tochter Julia (33) waren vor vier Monaten bewusstlos auf einer Parkbank im benachbarten Salisbury entdeckt worden. Sie entkamen nur knapp dem Tod und leben inzwischen an einem geheimen Ort. Sie wurden ebenfalls im Salisbury District Hospital behandelt.

John Glen, konservativer Parlamentsabgeordneter aus Salisbury:

"Es erscheint mir sehr wahrscheinlich, dass jemand geschickt wurde, um das Nervengift an der Tür des Hauses aufzubringen. Und auf irgendeine Weise, entweder vorher oder nachher, landeten Partikel davon irgendwo, und diese beiden Leute kamen damit in Kontakt."

Das Paar könnte demnach etwa ein Fläschchen oder eine Injektionsspritze mit Resten des Gifts gefunden haben, das beim Attentat auf die Skripals verwendet wurde. Britische Medien berichteten, dass beide Drogenkonsumenten seien.

Das Nervengift Nowitschok war im Kalten Krieg in der Sowjetunion entwickelt worden. Das Gift ist nur schwer nachzuweisen, die Überlebenschancen der Opfer sind gering.

Die Nowitschok-Vergiftungsfälle in England haben diplomatischen Streit zwischen Großbritannien und Russland ausgelöst. Die britische Regierung wirft Russland vor, für den Anschlag auf den Ex-Spion Skripal und dessen Tochter im März verantwortlich zu sein. Russland streitet das ab.

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