Schwache Lira: des Touristen Freud, des Türken Leid

Lira-Münzen und -Scheine und eine Sonnenbrille
Lira-Münzen und -Scheine und eine Sonnenbrille Copyright Pixabay/Tracia
Von Leo Eder
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Türkei-Urlauber profitieren von der schwachen Landeswährung. Doch Einheimische kämpfen ums wirtschaftliche Überleben.

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Für Touristen in der Türkei ist der Verfall der Landeswährung Lira ein echter Glücksgriff. Nachdem die Lira auf historische Tiefstände gefallen ist, kommen sie mit einem Bruchteil des Urlaubsbudgets aus.

"In den 12 Tagen hier sparen wir ein paar Tausend beim Essen und den Sachen, die wir kaufen. Nicht allzu schlecht", freut sich Michael Jensen aus Dänemark. Der Italiener Piergiorgio Zacchia stimmt zu: "Wir finden, dass es sehr günstig ist, hier Tourist zu sein. Mit dem Euro ist das praktisch."

Doch was des Urlaubers Freud ist des Einheimischen Leid: "Wir werden verhungern, wenn das so weitergeht. Es betrifft uns in jeder Hinsicht", klagt die Gemüsehändlerin Hatice Demir.

Seit Anfang des Jahres verlor die Lira zwischenzeitlich um 40% an Wert. Die Inflationsrate liegt inzwischen bei fast 16%.

Pensionsinhaberin Jonna Elsborg meint: "Meine größte Angst ist, dass die Preise so in den Keller gehen, dass ihre Häuser nichts mehr wert sind."

Die wirtschaftliche Lage der Türkei liegt vor allem in der Politik begründet.

"Ich hoffe für das Land, dass alle politischen Probleme enden. Es ist nicht richtig, ein Land zu belasten, ein Volk zu belasten", findet Zacchia.

Der Gemüsehändler Ibrahim Fidanci glaubt an den türkischen Präsidenten: "Wir stehen hinter unserem Land und vertrauen Erdogan. Er wird uns vor diesen Problemen bewahren."

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