Jetzt offiziell: Friedrich Merz (62) kandidiert für CDU-Vorsitz

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Friedrich Merz will sich im Dezember auf dem CDU-Parteitag als Nachfolger von Merkel zur Wahl stellen.

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An diesem Dienstag hat er es offiziell gemacht: Friedrich Merz will im Dezember als Nachfolger von Angela Merkel bei der Wahl des neuen CDU-Chefs antreten.

Kaum war am Montagmorgen die Nachricht von Angela Merkels Verzicht auf den CDU-Vorsitz durchgesickert, da meldete sich ein alter Widersacher der Kanzlerin zu Wort. Laut seinem Umfeld möchte Friedrich Merz sich im Dezember auf dem CDU-Parteitag als Nachfolger von Merkel zur Wahl stellen.

Von Brüssel über Berlin in die freie Wirtschaft

Merz, der von 1989 bis 1994 Mitglied des Europäischen Parlaments war, machte sich als Konservativer in der CDU einen Namen. Von 2000 bis 2002 war er Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag, bevor Merkel den Posten für sich beanspruchte. Merz wurde daraufhin stellvertretender Fraktionsvorsitzender, 2004 trat er von diesem Amt zurück und zog sich 2009 schließlich ganz aus der Politik zurück.

Seitdem hat der Finanzexperte Merz einige Stationen in der freien Wirtschaft durchlaufen. Als Rechtsanwalt wurde er Partner der Kanzlei Mayer-Brown. Beim deutschen Ableger des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock ist er Aufsichtsratschef. Darüber hinaus sitzt er in Aufsichts- und Verwaltungsräter weiterer gro´ßer deutscher Unternehmen.

Gegenpol zu Merkel

Über eine Rückkehr von Merz in die Politik wurde in den vergangenen Jahren regelmäßig diskutiert. Als sogenannnter "Wertekonservativer" wurde Merz oft als Gegenpol zu Merkels Kurs dargestellt. Dem konservativen Parteiflügel hatte die angeblichen "Sozialdemokratisierung" der CDU unter Merkel zu schaffen gemacht.

Im Jahr 2000 prägte Merz eine Debatte über eine deutsche "Leitkultur". Er forderte damals klare Regeln für Einwanderung und Integration zu schaffen. Kritiker warfen Merz vor, er wolle Zuwanderer nicht integrieren, sondern assimilieren. 2003 machte Merz erneut von sich reden, als er ein vereinfachtes Steuersystem forderte, dass kurz und knapp auf einem Bierdeckel erklärt werden kann.

Nun also will es Merz offenbar erneut wissen. Auf Unterstützung bei einer Kandidatur darf er aus dem konservativen und wirtschaftsnahen Flügel der CDU hoffen. Der Wirtschaftsrat der CDU äußerte sich bereits wohlwollend zu einer möglichen Kandidatur von Merz.

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