Midterms: Richtungswahlen in Amerika

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Von Euronews
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Ob Donald Trump Amerika wirklich wieder "großartig" gemacht hat, darüber entscheiden knapp zwei Jahre nach Amtsantritt die US-Wähler in den Midterms. Diese Wahlen können Trump Rückenwind geben - oder seine Handlungsfähigkeit für seine restliche Präsidentschaft massiv beschränken.

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"We will make America great again."

So gewinnt der Republikaner Donald Trump im November 2016 das Rennen um das Weiße Haus. Der Wahlkampf gilt als einer der schmutzigsten in der amerikanischen Geschichte – von angeblich russischer Wahlbeeinflussung bis hin zu gehackten Mailkonten der Demokraten. Vor allem für seinen polemisierenden und polarisierenden Wahlkampf wird der Milliardär entweder geliebt - oder gehasst.

Die Bilanz seines Vorgängers Barack Obama sei katastrophal:

"Schreckliche Handelsabkommen, katastrophale Außenpolitik."

Und: die Demokraten wollen das Land zerstören.

"Demokraten schaffen Mobs, Republikaner schaffen Jobs."

Ob Donald Trump Amerika wirklich wieder "großartig" gemacht hat, darüber entscheiden knapp zwei Jahre nach Amtsantritt die US-Wähler in den Midterms. Diese Wahlen können Trump Rückenwind geben - oder seine Handlungsfähigkeit für seine restliche Präsidentschaft massiv beschränken.

Prof. Allan Lichtman von der American University in Washington DC:

"Diese Midterms sind unglaublich wichtig, weil Donald Trump der polarisierendste Präsident ist, den die USA je hatten. Diese Zwischenwahlen werden darèber entscheiden, ob die Trump-Präsidentschaft auf den Prüfstand kommt oder nicht, ob Trump sich bestätigt sehen kann mit seiner Politik - und dann zwei Jahre lang ungebremst so weitermacht."

Bei den Midterms wird die Legislative neu gewählt - der Kongress besteht aus zwei Kammern, dem Repräsentantenhaus und dem Senat. Die Mehrheitsverhältnisse beschränken oder entfesseln den Präsidenten.

Alle 435 Sitze des Repräsentantenhauses stehen zur Wahl, von 100 Senatorenposten sind 35 neu zu vergeben. 50 Bundesstaaten wählen ihre Gouverneure, außerdem werden lokale Ämter vergeben.

Die Republikaner haben sowohl im Repräsentantenhaus als auch den Senat die Mehrheit, dort allerdings nur mit einer Stimme.

Im Wahlkampf setzt Trump auf bewährtes Schwarz – Weiss:

"Diese Wahl entscheidet, ob der Aufschwung weiter geht, den wir geschaffen haben. Oder ob wir den radikalen Demokraten die Kontrolle über den Kongress lassen und eine riesige Abrißbirne unsere Wirtschaft und unsere Zukunft kaputt macht."

Barack Obama warnt dagegen vor dem Verlust demokratischer Errungenschaften:

"Amerika steht am Scheideweg. Die Gesundheitsversorgung von Millionen steht auf dem Spiel, die faire Behandlung der Arbeiterfamilien steht auf dem Spiel - vor allem aber steht der Charakter unserer Nation auf dem Spiel."

Die Welt blickt gespannt nach Amerika – diese Zwischenwahlen bestimmen den Kurs der USA für die nächsten Jahre.

Chris Garcia ist ehemaliger stellvertretender Direktor im US Handelsministerium:

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"Das betrifft die Handelspolitik, zum Beispeil das Verhältnis zu China, dann die Außenpolitik: wen unterstützen wir oder welche Art von Hilfen lassen wir unseren Verbündeten in der Welt zukommen - und wie gehen wir mit unseren Gegenspielern um."

Diese Zwischenwahlen sind entscheidend für Donald Trump, für die USA und damit für die Weltpolitik der nächsten zwei Jahre. Bis jetzt ist es ein Kopf an Kopf Rennen.

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