Wie integriert Wien 51 % der Schüler, die daheim nicht Deutsch sprechen?

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Von Anne Fleischmann
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Flüchtlingskinder haben in vielen europäischen Länder nur geringe Chancen auf eine gute Schulbildung. Das Problem gibt es auch in Österreich.

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Flüchtlingskinder in Österreich haben Schwierigkeiten, sich in der Schule zu integrieren. 51 Prozent der Wiener Schüler sprechen in ihrem Alltag eine andere Sprache als Deutsch, so der diesjährige Integrationsbericht der Regierung. Ungefähr ein Siebtel davon verstehen zu wenig, um dem Unterricht folgen zu können.

Sie besuchen dann in allen Fächern außer Kunst und Sport spezielle Förderklassen. Das soll dazu führen, dass die Flüchtlingskinder schneller Deutsch lernen und besser integriert werden können. Kritiker argumentieren aber, dass die Trennung der Schüler Diskriminierung fördert.

Andrea Walach ist Schuldirektorin einer Mittelschule. Sie sieht das größte Problem jedoch in der mangelnden Kommunikation. Dadurch gäbe es zu wenig Kontakt zu den Eltern der Schüler, man könne nicht vermitteln, wie wichtig die Schulbildung für den weiteren Lebensweg ist.

"Viele der Eltern sind Analphabeten. Das heißt, sie können die deutsche Sprache auch nur schwer erlernen, weil ihnen einfach das Schriftbild nicht geläufig ist und sie eigentlich erst alphabetisiert werden müssen."

Für die Kinder selbst ist vor allem die Anerkennung in der Schule wichtig - und die Unterstützung der Lehrer.

Lilas Almaki kam als Flüchtling aus Syrien. Sie erzählt von einer Situation aus dem Unterricht:

"Dann hat mich ein Schüler ausgelacht. Dann hat die Lehrerin gesagt, dass er das auch nicht mehr machen darf."

Auch in vielen anderen Ländern haben Flüchtlingskinder laut dem Weltbildungsbericht der Unesco nur geringe Chancen auf gute Bildung. Wichtig sei vor allem die Inklusion in bestehende Bildungssysteme. Viele Regierungen hätten - wie auch in Wien - spezielle Angebote für Flüchtlinge und erzeugten so Parallelgesellschaften.

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