Gasexplosion im Ural: 20 Grad Frost, noch 30 vermisst

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Von su mit dpa
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Nach Gasexplosion in zehnstöckigem Gebäude in Magnitogorsk: Kleinkind gerettet, Einsturzgefahr bremst Suche nach Vermissten

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Nach den Einsturz eines zehnstöckigen Gebäudes in Magnitogorsk halten sich die Angehörigen der noch Vermissten an Bildern von einer wundersamen Rettung fest: ein schwer verletzter Junge, knapp ein Jahr alt, wird ins Krankenhaus gebracht – er ist am Leben, nach mehr als einem Tag unter den Trümmern, bei bis zu 20 Grad Frost. Laut Gesundheitsministerium ist der Zustand des Jungen "kritisch, aber stabil".

Eine schwere Gasexplosion hatte den Wohnblock aus Sowjetzeiten am Montag um 4.00 Uhr Ortszeit zusammenkrachen lassen. Bisher wurden laut Behörden 16 Menschen tot gefunden. Etwa 30 Menschen seien noch vermisst.

EINSTURZGEFAHR

Weil weitere Hausteile auf die Suchmannschaften herabzustürzen drohten, unterbrach die Einsatzleitung am Dienstag die Suche nach Vermissten. Die Retter verlegten sich darauf, zunächst

gefährliche Stahl- und Betonteile zu entfernen. «Die Arbeit geht weiter, nur auf andere Art», sagte ein Zivilschutz-Sprecher (Agentur "Tass"). Den Angaben nach waren mehr als 1.000 Helfer im Einsatz.

In einem Kraftakt wenige Stunden vor dem neuen Jahr hatten die Behörden Rettungskräfte, Gerät und Hundestaffeln aus weiten Teilen Sibiriens und Moskau in Magnitogorsk zusammengezogen. Die Industriestadt liegt am südlichen Ural etwa 1.400 Kilometer östlich der Hauptstadt.

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In den 48 zerstörten Wohnungen hatten 110 Menschen gewohnt. Die Überlebenden werden in improvisierten Hilfezentren für Opfer und freiwillige Helfer mit Lebensmitteln und warmer Kleidung versorgt. In der Region wurden zwei Tage Trauer ausgerufen, mit Flaggen auf halbmast und Gedenkminuten.

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Kremlchef Wladimir Putin war noch am Silvestertag nach Magnitogorsk gereist, um Angehörige und Überlebende zu treffen und sich über die Rettungsarbeiten zu informieren.

Die Staatsführung reagierte damit viel schneller und hilfsbereiter als bei der Brandkatastrophe in einem Einkaufszentrum der sibirischen Stadt Kemerowo im März dieses Jahres mit 64 Toten. Der hartherzige Umgang mit den Opfern hatte den Behörden damals Kritik eingetragen.

su

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