Salvini und Di Maio: Im Herzen Gelbe Westen

Mitglieder der italienischen Regierung haben den Gelben Westen in Frankreich ihren moralischen Beistand ausgedrückt. Innenminister Matteo Salvini von der rechtsextremen Lega schoss zugleich verbal gegen Emmanuel Macron. Er warf dem französischen Präsidenten vor, sich von der Bevölkerung entfernt zu haben.
„Ich unterstütze die Franzosen, die ihrem Präsidenten - der übrigens nicht das Interesse des französischen Volkes im Sinn hat - in ordentlicher und respektvoller Weise sagen, dass er besser heute als morgen verschwinden solle. Aber jegliche Gewalt muss bedingungslos verurteilt werden", so Salvini.
Luigi Di Maio, Minister für Wirtschaftliche Entwicklung und Kopf der Fünf-Sterne-Bewegung schrieb: „In Frankreich ist die Politik wie in Italien taub, wenn es um die Bedürfnisse der Bürger geht." Di Maio forderte die Anhänger der Gelben Westen auf, nicht nachzulassen. Seine eigene politische Heimat, die Fünf-Sterne-Bewegung, nahm einst in Bürgerprotesten ihren Anfang. Er bot den Gelben Westen Hilfe an, unter anderem bei der Organisation von Kundgebungen per Internet und - falls sich die Bewegung als Partei zusammenfinden wolle - bei der Ausarbeitung eines Programms.
Am kommenden Samstag werden in Frankreich abermals Proteste der Gelben Westen erwartet. Ministerpräsident Edouard Philippe hat bereits angekündigt, im ganzen Land rund 80.000 Polizisten einzusetzen. Die Regierung will zudem im Februar den Entwurf einer Gesetzesänderung vorlegen, um künftig härter gegen Krawallmacher vorgehen zu können.