Migration: „Wir als Europäer haben auch einen Anteil daran“

Migration: „Wir als Europäer haben auch einen Anteil daran“
Von Euronews
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euronews bat beim Weltwirtschaftsforum in Davos zum Gespräch über Einwanderungs-, Asyl- und Migrationspolitik.

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Fragen von Einwanderungs-, Asyl- und Migrationspolitik gehören neben Multilaterismus und dem britischen EU-Austritt zu den wichtigsten Themen beim diesjährigen Weltwirtschaftsforum. Auch bei einer von euronews-Moderatorin Isabelle Kumar geleiteten Gesprächsrunde, an der neben anderen António Vitorino von der Internationalen Organisation für Migration und Paweł Surówka, Vorstandsvorsitzender des polnischen Versicherungsunternehmens PZU, teilnahmen.

Vitorino sagte: „Kein Land kann die Herausforderung allein bewältigen, deshalb müssen die Herkunfts-, Transit- und Zielländer an einen Tisch kommen. Der Globale Pakt der Vereinten Nationen ist eine sehr nützliche und anwendungsorientierte Ebene, kann sie zusammenbringen und Verantwortlichkeiten aufteilen, um Synergien zu schaffen, die helfen, mit den 258 Millionen Flüchtlingen, die es derzeit gibt, umzugehen. Den wachsenden Druck der zunehmenden Einwanderungsströme können wir nicht außer Acht lassen: Nicht nur aufgrund von Konflikten, sondern auch wegen neuer Einflussfaktoren wie dem Klimawandel, der große Bewegungsströme von Menschen weltweit auszulösen begonnen hat", so der Generalsekretär der Internationalen Organisation für Migration.

Surówka erläuterte: „Wenn man sich die tatsächlichen Quellen der massenhaften Migrationsbewegung in Richtung Europa ansieht, kann man diese nicht andauernd so betrachten, als handele es sich um Naturkatastrophen - sei es in Syrien, sei es wegen Terrorismus oder sei es in verlorenen Ländern wie Libyen. Wir als Europäer haben auch einen Anteil daran. Man muss eingestehen: Wenn man sich die Gesamtkosten der Einwanderung aus Syrien ansieht und dann zur Entscheidung der Mächtigen zurückkehrt, die in der Syrien-Frage nicht genug getan haben, dann müsste man angesichts der Gesamtsumme wohl zu dem Schluss kommen, dass es aus humanitärer und wirtschaftlicher Sicht die bessere Entscheidung gewesen wäre, gleich in Syrien zu handeln."

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