Belgische IS-Frauen bleiben in Syrien

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Der belgische Staat gewinnt Berufungsprozess: Belgien muss IS-Frauen und ihre Kinder nicht aus Syrien zurückholen.

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**Ein belgisches Gericht hat entschieden, dass der Staat zwei Belgierinnen, die sich der Terrororganisation IS angeschlossen hatten, und ihre sechs in Syrien geborenen Kinder nicht zurückholen muss.
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Im Dezember hatte ein Gericht noch entschieden, dass der Staat die beiden Frauen und ihre Kinder zurückholen muss. Der belgische Staat hatte das Urteil angefochten, um einen Präzedenzfall zu schaffen und gewann den Berufungsprozess im Februar.

Die jungen Frauen sagten nun Medienvertretern gegenüber, dass sie die Hoffnung verlieren, jemals in ihr Heimatland zurückkehren zu können. "Ich habe einen Fehler gemacht und muss dafür bestraft werden. Ich will einfach nur ein normales Leben mit meinen Kindern haben und ich will das alles hinter mir lassen. Ich weiß, das ist vielleicht leicht gesagt, aber ich glaube, wir sind bereits bestraft für unsere Fehler, indem wir hier sind. Wir sind seit anderthalb Jahren hier und das ist eine echte Folter", so Bouchra Abouallal (25).

Tatiana Wielandt (26) sagte: "In dieser Situation können die Kinder nicht leben, sie gehen nicht in die Schule, sie haben nichts zum Spielen, sie haben nichts. Wenn sie also eine Chance haben, irgendwohin zu gehen, an einen besseren Ort, zu ihrer Familie, ihrer Großmutter, ist das besser für sie".

Nach einer Einreise in Belgien wären die unter Terrorverdacht stehenden Frauen sofort verhaftet worden. Die Kinder wären in die Obhut von Familien übergeben worden. Nun ist ihr Schicksal weiterhin ungewiss.

Während der sogenannte IS kaum noch Gebiete unter seiner Kontrolle hat, ringen die europäischen Länder mit Umgang mit IS-Rückkehrern und ihren Familien, Nach Angaben der Europäischen Kommission haben sich zwischen 2011 und 2016 mehr als 42.000 ausländische Kämpfer terroristischen Organisationen angeschlossen, von denen rund 5.000 aus Europa stammen sollen.

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