Hinrichtungskammern in Kalifornien werden geschlossen

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Eine symbolträchtige Aktion, zeitgleich mit der Einführung eines Moratoriums für Exekutionen im bevölkerungsreichsten Bundesstaat der USA.

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Arbeiter im San Quentin Gefängnis bei San Francisco haben damit begonnen, die Hinrichtungskammern abzubauen. Eine symbolträchtige Aktion, zeitgleich mit der Einführung eines Moratoriums für Exekutionen im bevölkerungsreichsten Bundesstaat der USA.

Gavin Newsom, neuer Gouverneur und erklärter Gegner der Todesstrafe, hatte am Mittwoch den Beschluss unterzeichnet, mit dem alle Hinrichtungen ausgesetzt werden. In Kalifornien sitzen derzeit 737 Todeskandidaten ein.

"Wir sind besser als das"

In einem Statement erklärte der Gouverneur, die Todesstrafe sei mit den Werten Kaliforniens nicht zu vereinbaren.

"Wenn jemand tötet, töten wir nicht. Wir sind besser als das. Das Moratorium wird diese Haltung bestätigen. Wir werden die Urteile der Insassen im Todestrakt nicht umwandeln. Die Leute bleiben weiterhin in Haft", erklärte Newsom.

Letzte Hinrichtung 2006

Nach 1937 wurden die Todesstrafe in San Quentin nicht mehr durch Erhängen vollstreckt sondern mithilfe einer Gaskammer. Diese Methode wurde 1995 nach 196 Hinrichtungen verboten, und die Kammer für die Hinrichtung durch Giftspritze umgrüstet. Zwischen 1996 und 2006 wurden 11 Insassen auf diese Weise getötet.

Seither ist in San Quentin kein Häftling getötet worden. Eine neue Injektionskammer war 2007 gebaut worden, wurde allerdings nie genutzt. US-Präsident Donald Trump hatte die Entscheidung des Gouverneurs vorab kritisiert. Freunde und Familien der Opfer seien nicht begeistert, und er sei es auch nicht.

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